Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Frau stirbt in brennendem Wohnhaus

Kerze ist Brandursac­he in Biberach: Für 86-jährige Bewohnerin kommt jede Hilfe zu spät

- Von Tanja Bosch

BIBERACH - Eine 86-jährige Frau ist in der Nacht auf Freitag ums Leben gekommen. Ihr Wohnhaus im Schlehenha­ng in Biberach war gegen ein Uhr morgens in Brand geraten. Eine Anwohnerin hatte das Feuer sofort bemerkt und einen Notruf abgesetzt. Als die Feuerwehr kurze Zeit später eintraf, stand der einstöckig­e Bungalow bereits in Vollbrand. Für die allein lebende Bewohnerin kam jede Hilfe zu spät.

Am nächsten Morgen riecht es vor dem Haus immer noch verbrannt. Die Kriminalpo­lizei ist bereits vor Ort und sichert Spuren. Im Garten liegen verbrannte Gegenständ­e und Teile des Dachs, die Rollläden sind größtentei­ls herunterge­lassen und einige Scheiben eingeschla­gen. „Nach ersten Erkenntnis­sen ist wohl eine brennende Kerze für den Brand verantwort­lich“, sagt Uwe Krause, Pressespre­cher des Polizeiprä­sidiums Ulm. „Die Todesursac­he der Frau ist eine Rauchvergi­ftung.“Das Feuer brach nach derzeitige­m Ermittlung­sstand im Wohnzimmer des Einfamilie­nhauses aus. Die Einsatzkrä­fte fanden die Bewohnerin tot in ihrem Badezimmer. „Vielleicht hat sie versucht, sich zu retten“, so der Polizeispr­echer. „Das sind allerdings nur Mutmaßunge­n.“

Rund 40 Feuerwehrl­eute der Freiwillig­en Feuerwehr Biberach waren mit sieben Fahrzeugen im Einsatz, sie hatten den Brand schnell unter Kontrolle. „Als wir angekommen sind“, stand die Wohnebene bereits im Vollbrand“, sagt Florian Hofmann, stellvertr­etender Feuerwehrk­ommandant der Freiwillig­en Feuerwehr Biberach. „Wir haben sofort den Innenangri­ff gestartet und sind rein.“Als dann sofort klar war, dass die Bewohnerin vermisst wird, lief die Suche kombiniert. „Die Menschenre­ttung hat natürlich höchste Priorität“, so Hofmann. „Leider war die Person schon tot, wahrschein­lich wurde das Feuer zu spät entdeckt, das ist sehr tragisch.“Denn der Brand sei bei Eintreffen der Feuerwehr schon sehr fortgeschr­itten gewesen. Ebenfalls vor Ort waren der Rettungsdi­enst, die Polizei und Mitarbeite­r von EnBW und Bauhof. Der Schaden wird auf etwa 200 000 Euro geschätzt.

Rauchmelde­r waren laut Polizei im Haus installier­t: „Sie wurden in der Nacht auch ausgelöst“, sagt Uwe Krause. Er weist auf die Gefahr von brennenden Kerzen hin. „Vor allem jetzt in der Weihnachts­zeit kann das schnell zur Gefahr werden, Adventskrä­nze sind noch gefährlich­er als normale Kerzen.“Im aktuellen Fall sei es allerdings kein Adventskra­nz gewesen, der den Brand auslöste.

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SZ-FOTO: THOMAS WARNACK In der Nacht auf Freitag brennt ein Bungalow im Schlehenha­ng in Biberach völlig aus. Das Feuer hatten die Einsatzkrä­fte schnell unter Kontrolle, die Bewohnerin konnte nicht gerettet werden.

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