Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Musik ist im Exil eine wichtige Verbindung zur Heimat“
Die Folk-Punk-Band Mr. Irish Bastard zelebriert die irischen Wurzeln
rish Folk Punk steht seit zehn Jahren bei Mr. Irish Bastard auf dem Programm. Heute, Samstag, tritt die Band in der Kantine Augsburg auf. Christiane Wohlhaupter hat beim Sänger, der für sich den gleichen Namen in Anspruch nimmt, nachgefragt, was ihre Musik ausmacht und was die Zukunft bringen soll.
Eure Tour bringt euch nach Augsburg. Was habt ihr im Gepäck? Wir bringen ein großes Stück Irland in neuem Gewand mit und das Beste aus zehn Jahren Bandgeschichte, dann noch den ein oder anderen Traditional auf unsere Art eingegossen. Bei den Weihnachtsshows wollen wir eine gute Mischung aus schnellen Songs und besinnlichen Momenten liefern. Wenn alle zusammen gesungen und getanzt haben, können wir uns guten Gewissens in die Nacht verabschieden.
Eure Musik mutet ganz schön schweißtreibend an. Wie haltet ihr euch fit? Wir sitzen sehr viel im Bus und reißen viele, viele Kilometer ab. Das schränkt etwas ein. Unser Bassist Beouff Strongenough werkelt immer sehr engagiert mit bunten Therapiebändern herum. Ich arbeite an meiner Nackenmuskulatur, indem ich intensiv aus dem Fenster starre. Wenn wir nach der Show von der Bühne kommen, sind wir alle nassgeschwitzt. Das liegt manchmal an unserer Bewegung und manchmal an der Bühnenbeleuchtung, die sich wenig von einem Grill unterscheidet.
Womit begeistert ihr die vorhandenen Fans und gewinnt neue? Ich glaube, dass unsere Musik Leute anspricht, die Irland lieben: die Musik, die Kultur und die Leichtigkeit. Meine Familie kommt aus Irland, und Musik ist im Exil eine wichtige Verbindung zur Heimat. Ich habe mich musikalisch immer von der reichen Kultur und den Geschichten inspiriert gefühlt. Die tragische Vergangenheit Irlands ist ein reicher Nährboden für kreative Ideen, die heute noch relevant sind. Die Melancholie der irischen Seele ist ein guter Treibstoff für eine furiose Feier. Und das versuchen wir jeden Abend mit dem Publikum zu erleben. Ich finde es wichtig, dass eine Band nicht nur die Songs spielt und abhaut, sondern sich auf das Publikum einlässt und es eine Interaktion gibt.
Was sollte schon immer mal über Mr. Irish Bastard geschrieben werden? „Rock im Park bestätigt Mr. Irish Bastard!“. Und wer weiß, warum eigentlich nicht? Wir haben schon so viele für uns unglaubliche Dinge gemacht. Wir waren in Japan, China und 14 anderen Ländern auf Tour. Wir haben mit den Pogues gespielt und waren 2015 in den Album-Charts. Mal sehen, welche spannenden Dinge 2017 bringt.