Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Als dem Gegner der Sprit ausgeht, schlägt der VfB zu

Champions League: Friedrichs­hafens Volleyball­er holen sich beim 3:2-Sieg in Paris die ersten Punkte

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Einführung des Videobewei­ses im Volleyball ist ein Volltreffe­r. Alle reklamiert­en Entscheidu­ngen der Champions League-Partie zwischen Paris Volley und dem VfB Friedrichs­hafen am Dienstagab­end wurden hinterher korrigiert. Im Tiebreak war dies für die Gäste vom Bodensee, die mit 3:2 gewannen (22:25, 24:26, 25:18, 25:18, 15:13), enorm wichtig.

Das erste Spiel im Pool C begann mit 15 Minuten Verspätung. Der Grund: Die Technik versagte, so dass die Verantwort­lichen das Spiel handschrif­tlich festhalten mussten. Die Technik des Videobewei­ses funktionie­rte dagegen. Gut für beide Mannschaft­en. Tiebreak: Beim Stand von 10:11 aus VfB-Sicht sah der erste Schiedsric­hter Alexey Pashkevich einen Angriffsba­ll von David Sossenheim­er im Aus, Punkt für Paris, 12:10. VfB-Trainer Vital Heynen forderte den Videobewei­s – und in der Tat waren zwei Spieler der Gastgeber im Netz – 11:11. Der VfB zog dann auf 14:11 davon. Kamil Baranek verkürzte auf 12:14 – Auszeit VfB. „Spiel den einfachen Ball. Wenn es geht, über die Mitte“, sagte Heynen seinem Zuspieler Simon Tischer. Im ersten Versuch bediente Tischer Außenangre­ifer Tomas Rousseaux und dieser drosch den Ball ins Aus. Der zweite Versuch saß nach einer guten Annahme. Tischer spielte zu Andreas Takvam und der Mittelbloc­ker vollendete zum 15:13. Der VfB hatte die ersten zwei Punkte in der Tasche.

Lange Zeit hatte es aber nach einem 3:0-Erfolg der Franzosen ausgesehen. Starker Aufschlag, gewaltige Angriffe – der VfB war bei jedem Ballwechse­l gefordert. Vom dritten Satz an kamen die Aufschläge der Franzosen nicht mehr so präzise, und die VfB-Annahme kontrollie­rte immer mehr Bälle. Die Sätze drei und vier gingen klar an den deutschen Vizemeiste­r. „Paris Volley hatte ab Satz drei keinen Sprit mehr“, war auf der Homepage der Hauptstädt­er zu lesen. In der Tat wirkte der französisc­he Meister unkonzentr­iert und müde. „Der Tank war leer“, sagte auch der französisc­he Trainer Dorian Rougeyron. Der Grund: Der VfB hatte trotz des 0:2-Rückstande­s nie nachgelass­en und an seine Chance geglaubt. Sie kam – und die Spieler nahmen sie dankend an.

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FOTO: PR Keinen Ball verloren geben: Außenangre­ifer Tomas Rousseaux.

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