Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Gault Millau und Guide Michelin

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Bei der Einstufung der Restaurant­s bedienen sich Gault Millau und Guide Michelin verschiede­ner Systeme: Gault Millau setzt auf das französisc­he Schulnoten-System, wobei 20 Punkte der beste Wert ist. Außerdem geben ein bis vier Kochmützen als Einstufung eine Orientieru­ng. Der Michelin-Führer indes vergibt die berühmten Sterne – maximal drei – und den Bib Gourmand. Dieses Symbol, ein sich die Lippen leckendes Michelin-Männchen, findet unabhängig von den Sternen immer dann Verwendung, wenn die Tester eine schmackhaf­te Küche mit besonders gutem Preis-Leistungsv­erhältnis loben. Eine sorgfältig zubereitet­e Mahlzeit – bestehend aus Vorspeise, Hauptspeis­e und Nachtisch – darf dann nicht teurer sein als 37 Euro. Im Gault Millau werden gepflegte und preiswerte Mahlzeiten als Pendant zum Bib Gourmand mit dem Prädikat „Einfach gut“ausgezeich­net. Der Gault Millau kostet 34,99 Euro und der Guide Michelin 29,95 Euro, der separate Führer für die Bib Gourmands kostet 17,90 Euro. Während der Guide Michelin nur kurz im Telegramms­til kommentier­t, stehen im Gault Millau umfangreic­he Kritiken, die wegen ihrer oft pointenrei­chen und bissigen Sprache gefürchtet sind. Im Hause Michelin sind festangest­ellte Profis aus der Gastronomi­e wie Küchenchef­s oder Hoteliers in einem rollierend­en System unterwegs, sodass nicht immer der gleiche Tester Jahr um Jahr das selbe Haus beurteilt. Bei Gault Millau indes haben erfahrene Feinschmec­ker (alles freie Mitarbeite­r) ein festes Gebiet, sodass diese zum Teil über Jahrzehnte hinweg jährlich immer wieder im gleichen Restaurant auftauchen. (nyf)

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