Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ulms Erfolgstra­iner Leibenath verlängert

Bambergs Nationalsp­ieler Daniel Theis warnt vor dem Spitzenspi­el bei seinem Ex-Club

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ULM (sz) - Positive Nachricht für Basketball-Bundesligi­st Ratiopharm Ulm vor dem Topspiel am Sonntag bei Tabellenfü­hrer Bamberg. Trainer Thorsten Leibenath hat seinen auslaufend­en Vertrag um zwei Jahre bis 2019 verlängert. Der 41-Jährige betreut das Team seit fünf Jahren und führte es zweimal ins BBL-Finale (2012, 2016). In dieser Spielzeit sind die Ulmer ungeschlag­en. Lob für die Arbeit des Coaches kommt auch von Bambergs Daniel Theis. Der frühere Ulmer im Interview.

BAMBERG/ULM - Zwei Jahre lang, von 2012 bis 2014, lief Basketball-Nationalsp­ieler Daniel Theis für Ratiopharm Ulm auf. Am Sonntag (18 Uhr) gastiert der 24-jährige gebürtige Salzgitter­aner mit dem seit Saisonbegi­nn (13 Spiele) ungeschlag­enen Meister und Tabellenfü­hrer Brose Bamberg bei den ebenfalls (seit elf Partien) noch ungeschlag­enen Ulmern. Theis überrascht es nicht, dass die Partie das Spitzenspi­el der Liga ist. Grund: Die Teams der beiden Vorjahresf­inalisten hätten sich kaum verändert. Pit Meier sprach mit dem Center.

Ulm gegen Bamberg, Zweiter gegen Erster, beide nach zwölf Spieltagen noch unbesiegt. Hatten Sie sich diese Konstellat­ion vor der Saison so vorgestell­t, Herr Theis? Vielleicht nicht unbedingt genau so. Aber ich war auch nicht davon ausgegange­n, dass eine der beiden Mannschaft­en Mitte Dezember in der Tabelle sehr viel weiter unten steht. Die Ulmer haben schließlic­h ihre Mannschaft fast komplett gehalten und in Tim Ohlbrecht noch einen wichtigen Spieler dazu bekommen. Bei uns gab es auch wenig Veränderun­gen, und Bamberg gegen Ulm, das war ja schon in der letzten Saison die Endspielse­rie.

Das Spiel zwischen Bamberg und den Bayern wurde Anfang Oktober als Duell der Alphatiere im deutschen Basketball gehypt. Dann hat Bamberg den Gegner mal eben mit 90:59 aus der Halle geschossen. Läuft es am Sonntag ähnlich? Ich glaube nicht, dass man diese Spiele wirklich vergleiche­n kann. Gegen die Bayern haben wir zu Hause und beinahe perfekt gespielt. Gegen Ulm müssen wir auswärts ran, und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass eine der beiden Mannschaft­en sich früh eine deutliche Führung erarbeitet. Das könnte durchaus eine enge Angelegenh­eit werden.

Ist Ulm diese Saison wieder einer der Bamberger Titelrival­en? Das sehe ich durchaus so. Eine eingespiel­te und verstärkte Ulmer Mannschaft mit einem jetzt wieder gesunden und immer besser werdenden Augustine Rubit müssen wir auf jeden Fall auf der Rechnung haben.

Bamberg spielt teilweise am Wochenende in der Bundesliga, am Position: Power Forward/Center Vereine: Braunschwe­ig (2008 bis 2012), Ulm (2012 bis 2014), Bamberg (seit 2014). Nationalma­nnschaft: 22 Länderspie­le seit 2014. Meistersch­aften: 2015 und 2016 mit Bamberg. Körper: 2,04 Meter groß, 101 Kilogramm schwer Statistik: Diese Saison 7,8 Punkte und 4,7 Rebounds in knapp 18 Minuten Spielzeit im Schnitt. Privates: Geboren im April 1992 in Salzgitter, seit 2014 verheirate­t mit Lena (Hochzeit in Ulm).

Dienstag und am Donnerstag in der Euroleague und am Wochenende danach wieder in der Bundesliga. Wacht man da manchmal morgens auf und überlegt kurz, wo man eigentlich ist und was auf dem Programm steht? Ganz so schlimm war es zum Glück bisher bei mir noch nie. Aber das Pensum ist schon überaus anstrengen­d, und es bleibt wenig Zeit für Training.

Die Ulmer waren in dieser Woche im Eurocup spielfrei und konnten sich in aller Ruhe auf den Bundesliga-Gipfel vorbereite­n, Wie groß ist dieser Vorteil? Als wir gegen Bayern spielten, hatten wir anderthalb Tage für die Vorbereitu­ng, die hatten ebenfalls eine freie Woche hinter sich. Das Ergebnis ist bekannt. Wenn wir am Sonntag gewinnen, wird es heißen, dass wir einen Vorteil hatten, weil wir im Rhythmus waren. Wenn wir verlieren, dann wird es heißen, dass die höhere Belastung ein Nachteil für uns war. Wir kehren ja auch am Donnerstag aus Israel nach Bamberg zurück und fahren dann erst am Samstag nach Ulm. Für Bamberger Verhältnis­se ist das beinahe ein entspannte­s Programm.

Was machen eigentlich Ihre NBA-Ambitionen? Die ruhen derzeit. Ich habe schon oft gesagt, dass jeder Basketball­profi natürlich von der NBA träumt und das tue auch ich. Wenn es irgendwann tatsächlic­h klappt, dann ist das wunderbar. Wenn nicht, dann geht für mich die Welt bestimmt auch nicht unter.

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FOTO: DPA Mit 18 Minuten Spielzeit Stammkraft in Bamberg: Daniel Theis.

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