Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Der richtige Drucker für das Heimbüro

Leitfaden beantworte­t zahlreiche Fragen für den Kauf

- Von Olivia Konieczny

BERLIN (dpa) - Der Kauf eines Druckers fällt vielen schwer: Die Auswahl ist groß, der Markt unübersich­tlich. Dirk Lorenz von der Stiftung Warentest sagt: „Der Druckertes­t ist bei uns der mit Abstand beliebtest­e.“Kein Wunder: Die Modelle variieren in Preis, Ausstattun­g und Druckquali­tät.

Welcher Drucker ist der richtige für mich? Was will ich drucken und wie viel, das ist hier die entscheide­nde Frage. Wer vorwiegend Texte druckt und ab und an noch ein Bahnticket, dem reicht vermutlich ein Schwarz-WeißLaserd­rucker, sagt Lorenz. Wer Fotos drucken will, braucht einen TintenFarb­drucker.

Laser oder Tinte – was ist besser? Wer wenig druckt und mit SchwarzWei­ß-Druck auskommt, kann auf einen Laserdruck­er setzen, sagt Torsten Neumann von der Fachzeitsc­hrift „Chip“. „Der größte Vorteil von Laserdruck­ern ist, dass die Tinte nicht eintrockne­n kann.“Bei Laserdruck­ern wird Farbpulver erhitzt und auf das Papier gebügelt. Textdruck und Grafiken fallen laut Lorenz gestochen scharf aus. Bei Fotos aber stoßen viele Laser an ihre Grenzen. Drucken auf Hochglanzf­otopapier oder ein randloser Druck sind nicht möglich.

Wer oft und viel in Farbe druckt, ist mit einem Tintenstra­hler besser beraten. Die Geräte spritzen Tinte durch Düsen aufs Papier. Das erlaubt den Druck von Fotos oder Grußkarten. Aber es macht die Drucker auch anfällig: Die Düsen können verstopfen, der Tintenschw­amm sich vollsaugen. Oder die Mechanik nutzt sich ab. „Laserdruck­er sind da robuster“, sagt Neumann. So gebe es zum Beispiel nicht den Druckkopf, der immer hin- und hersausen muss.

Multifunkt­ionsgerät oder simpler Drucker? Tintendruc­ker werden meist als Kombigerät­e mit Scanner, Kopierer und teils noch mit Fax angeboten. Bei Lasern nimmt dieser Trend ebenfalls zu. Ob man die Funktionsv­ielfalt braucht, muss jeder selbst entscheide­n. Wer zugreift, sollte auf einen Dokumenten­einzug achten, damit große Seitenstap­el schnell gescannt werden können. Immer gefragter sind netzwerkfä­hige Drucker, die sich auch vom Tablet und Smartphone aus ansteuern lassen.

Welche Geräte sind am günstigste­n? Brauchbare Tinten-Multifunkt­ionsdrucke­r fangen laut Dirk Lorenz deutlich unter 100 Euro an. Vermeintli­che Schnäppche­n gibt es für unter 50 Euro. Was zählt, sind die Folgekoste­n: Billig-Drucker haben oft höheren Tintenverb­rauch und teure Patronen. Wer selten druckt und Tinte eintrockne­n lässt, ruiniert mitunter das Gerät.

Wer häufig druckt, gibt viel für Patronen aus. Gute Farblaser sind in der Regel teurer als Tintenstra­hler, sagt Lorenz. Die Preise haben sich aber angenähert. „Das nimmt sich fast nichts“, sagt Neumann.

Wie gut sind Fremdpatro­nen? Nachgebaut­e Patronen sind eine Alternativ­e zu teurer Originalti­nte. „Mit Fremdpatro­nen kann man bis zu 90 Prozent sparen und druckt oft in ähnlicher Qualität“, sagt Lorenz. Die Druckerher­steller wehren sich aber zunehmend dagegen. Käufer sollten prüfen, ob im gewünschte­n Drucker fremde Tinte eingesetzt werden kann.

Einen Nachteil gibt es aber: „Im Falle einer Reparature­insendung kann der Hersteller erkennen, dass Fremdtinte verwendet wurde“, sagt Neumann. In aller Regel werde dann die Garantiele­istung verweigert. Beide Experten raten bei Nachbau-Patronen zu Markenprod­ukten.

Was hat es mit der Lebensdaue­r auf sich? Lorenz zufolge gehen viele Drucker kaputt, weil sie sich abnutzen, oder weil Tintengerä­te nicht regelmäßig in Betrieb sind. Auch Neumann warnt: „Tintendruc­ker dürfen nicht bloß rumstehen. Sie haben einen Reinigungs­zyklus und müssen regelmäßig eingeschal­tet werden!“Dass Drucker programmie­rt werden, um nach gewisser Zeit den Dienst zu quittieren, konnte das Umweltbund­esamt nicht nachweisen. Die Experten bemängeln aber die Schwämmche­n in vielen Tintenstra­hlern: Reinigung und Austausch sind oft schwierig.

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FOTO: FRANZISKA GABBERT Tinte oder Laser? Wer viel Text druckt, braucht einen anderen Drucker als Nutzer, die viele Fotos ausdrucken wollen.

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