Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Unterhaltsame Familiengeschichte
Hotel Heidelberg - Tag für Tag (Fr., ARD, 20.15 Uhr) - Die Zuschauer haben die neue Freitagabendserie im Familienhotel Heidelberg goutiert. Dass die letzten beiden Folgen so gut ankamen, lag sicher zum Großteil an den beiden Hauptdarstellerinnen Hannelore Hoger und Ulrike C. Tscharre. Sie lieferten sich als Mutter-TochterGespann amüsante und lebensnahe Scharmützel. Nun ist Tscharre abgesprungen, Annette Frier hat die Rolle der Tochter und Hotelmanagerin übernommen. Sich mit der Mutter, einer freiheitsliebenden Alt-68erin zu kabbeln, das kann Frier. Und das Format zur selbstbewussten Managerin eines aus dem Ruder laufenden Familienbetriebs bringt die Komödiantin auch mit. Allein ein Thema, das über die eineinhalb Stunden trägt, fehlt diesmal. Die Geschichte von Drehbuchautor Martin Rauhaus plätschert allzu gemächlich dahin. Anrührend ist die Liebesgeschichte der von Hannelore Hoger gespielten Lady, die beweist: Alter schützt vor Liebeskummer nicht.
Familiengeschichten, zumal sie mit einem gemeinsam geführten Betrieb verknüpft sind, eignen sich hervorragend als leicht verdaulichen Einstieg ins Wochenende. Es wäre deshalb schade, wegen einer schwächeren Folge die Reihe zu beenden. Die Schauspieler sind erste Sahne. Christoph Maria Herbst mal nicht in einer Blödelrolle zu sehen ist ein Gewinn. Also: Her mit den guten Hotelgeschichten!