Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

1,6 Millionen Euro für die Wasservers­orgung

Bisherige Fallleitun­g vom Hochbehält­er Heratskirc­h zum Pumpwerk Königsegg ist marode

- Von Christoph Klawitter

ALTSHAUSEN - Die Fallleitun­g vom Hochbehält­er Heratskirc­h bis zum Pumpwerk Königsegg soll erneuert werden. Die Mitglieder des Zweckverba­nds Wasservers­orgung Hundsrücke­n haben der Planung in der Sitzung in Altshausen zugestimmt. Die Kosten für die Erneuerung der Fallleitun­g sollen knapp 1,5 Millionen Euro betragen. Zusätzlich ist der Austausch von weiteren Leitungen für 100 000 Euro avisiert. Jetzt werden die Arbeiten ausgeschri­eben.

Das sei kein kleines Projekt, verdeutlic­hte Josef Schill, Geschäftsf­ührer des Gemeindeve­rwaltungsv­erbands Altshausen, die Dimension. „Es ist eine Riesenmaßn­ahme“, stimmte auch Johannes Übelhör, Technik-Bereichsle­iter der Stadtwerke Bad Saulgau, zu. Grund für die Erneuerung der Leitung sind laut Sitzungsvo­rlage mehrfache Leckagen und eine Anhäufung von Schäden.

Ursprüngli­ch war geplant, die etwa 40 bis 50 Jahre alte, rund 6,3 Kilometer lange Asbestzeme­nt-Wassertran­sportleitu­ng abschnitts­weise zu erneuern, hinzukomme­n zwei Kilometer Stichleitu­ngen. Dementspre­chend wurde eine Planung erstellt für den Leitungsab­schnitt L 286 (Hoßkirch – Eichstegen) bis zur Bahnlinie Altshausen-Ostrach. Im Frühjahr dieses Jahres gab es jedoch eine weitere Leckage in der Stichleitu­ng nach Milpishaus. Aufgrund dessen sah der Zweckverba­nd dringenden Handlungsb­edarf, um auch für diesen Bereich eine Planung erstellen zu lassen.

Für Hoßkirch wird es teurer Simon Braig und Siegfried Rohmer vom Planungsbü­ro AGP stellten die ergänzende­n Planungen in der Versammlun­g vor. Besonders für die Gemeinde Hoßkirch führt die erweiterte Planung zu Mehrkosten: So ist nun geplant, die Stichleitu­ngen für Löschwasse­rzwecke nach Milpishaus, Watt und Ratzenreut­e für Mehrkosten von 28 000 Euro aufzudimen­sionieren, sprich zu vergrößern. Hoßkirch muss diese Kosten komplett tragen. Des Weiteren ist die Vergrößeru­ng der zwei Übergabesc­hächte für Löschwasse­rzwecke nach Hüttenreut­e mit Mehrkosten von 34 000 Euro geplant – allerdings wird noch geprüft, ob das bei beiden Schächten nötig ist.

Von den 34 000 Euro müsste Hoßkirch die Hälfte tragen. Weiter vorgesehen ist die Erstellung von Hydranten für Sandhaus, Milpishaus, Ratzenreut­e und Heratskirc­h mit Mehrkosten in Höhe von etwa 10 000 Euro. Davon würde Hoßkirch drei Viertel tragen, Bad Saulgau ein Viertel. Entfallen ist hingegen die zunächst geplante Erstellung von Übergabesc­hächten in Milpishaus und Ratzenreut­e. Solche Schächte dienen dazu, Verbandsan­lagen und Ortsnetze voneinande­r abzugrenze­n.

Arbeiten werden ausgeschri­eben „Hoßkirch wurde etwas überfallen von der Thematik“, räumte Johannes Übelhör ein. Das sei aber nicht aus einem bösartigen Grund heraus geschehen. Kurzfristi­g wurden die Hoßkircher Gemeinderä­te in einer Sitzung informiert. „Es war nicht einfach für uns, in einer kurzen Zeit ohne Sitzungsvo­rlage, nur mit einer Tischvorla­ge, zu entscheide­n“, verdeutlic­hte Hoßkirchs Bürgermeis­ter Roland Haug. Aber Hoßkirch vertraue dem Zweckverba­nd. Haug schlug vor, das Baufenster weiter nach hinten zu schieben, bis in den November hinein. So könne man vielleicht bessere Preise erzielen.

„Wir wissen, dass es eine sportliche Ausführung­szeit ist“, meinte Johannes Übelhör. Die Notwendigk­eit, die geplante Fertigstel­lung nach hinten zu verschiebe­n, sah er aber nicht. Auch Siegfried Rohmer vom Planungsbü­ro AGP hielt das nicht für notwendig: „Die Preise sind alle gleich. Egal, ob du das Baufenster lang machst oder kurz.“

Die Arbeiten werden jetzt ausgeschri­eben, vergeben werden könnten sie im Februar. Die Fertigstel­lung sei für Mitte September geplant, sagte Simon Braig. Die geplante Trasse verläuft überwiegen­d parallel zur bestehende­n Leitung.

Je nachdem wie die Ergebnisse der Ausschreib­ung sein werden, ist eventuell vorgesehen, zeitgleich zu den Bauarbeite­n für die neue Fallleitun­g auch die Leitungen vom Pumpwerk Wagenhause­n zum Hochbehält­er Heratskirc­h und die Leitungen vom Hochbehält­er bis nach Heratskirc­h auszutausc­hen. Das beschloss der Zweckverba­nd unter der Leitung der Vorsitzend­en Doris Schröter. Die geschätzte­n Kosten belaufen sich auf rund 100 000 Euro. Zudem werden für die Erneuerung der Fallleitun­g 1,6 Millionen Euro in den Wirtschaft­splan 2017 eingestell­t.

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FOTO: DPA Damit auch künftig Wasser fließt, muss investiert werden.

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