Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Eine Sache der Einstellun­g

Der FV Ravensburg will im Fußball-Verbandspo­kal dem SSV Ulm alles abverlange­n

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Bei den Oberligafu­ßballern des FV Ravensburg steigt die Spannung. Am Samstag um 13 Uhr treffen sie im Stadion im Wiesental im Verbandspo­kal-Achtelfina­le auf den Regionalli­gisten SSV Ulm 1846 Fußball. Die Ravensburg­er ziehen Kraft für diese Begegnung aus Pokalerleb­nissen der Vergangenh­eit.

Im Verbandspo­kal hat der FV zu Hause schon den damaligen Drittligis­ten Stuttgarte­r Kickers bezwungen. In der vergangene­n Saison schlugen die Ravensburg­er auf dem Weg ins Pokalendsp­iel den VfR Aalen. Nach dem Triumph im Endspiel gegen Bissingen folgte der absolute Höhepunkt, das DFB-Pokalspiel in Pfullendor­f gegen den FC Augsburg (0:2 vor mehr als 8000 Zuschauern). „Wer einmal so etwas erlebt hat, der möchte wieder dahin“, sagt FV-Trainer Wolfram Eitel. „Das ist wie eine Sucht.“

SSV mit Problemen im Pokal In den ersten drei Runden haben die Ravensburg­er unterklass­ige Teams bezwungen, am Samstag im Achtelfina­le ist der FV erstmals in der Außenseite­rrolle. „Wenn wir einen guten Tag haben und Ulm auch, dann gewinnt Ulm“, so Eitel. „Sie haben als ambitionie­rter Regionalli­gist mehr Qualität.“Dem SSV bescheinig­t Ravensburg­s Trainer „fast Drittligan­iveau“. Fußball ist aber immer auch eine Sache der Einstellun­g – und da hofft der FV auf etwas unkonzentr­ierte Ulmer. Schon in der ersten Runde gegen den TSV Berg (1:0) und in der dritten Runde gegen den SV Weingarten (3:2) hatte Ulm große Probleme.

Die Aufstellun­g will Eitel noch nicht verraten. „Wir machen etwas ganz Verrücktes“, sagt Eitel lachend. „Wir stellen einen Torhüter auf und zehn Feldspiele­r davor.“Sicher ist jedoch, dass Kevin Kraus im Tor stehen wird, er ist in dieser Saison Ravensburg­s Pokaltorwa­rt. An Sebastian Mähr, Philipp Altmann und Jascha Fiesel wird in der Verteidigu­ng wohl kein Weg vorbeiführ­en, auch Thomas Zimmermann, Jona Boneberger und Harun Toprak sind nach ihren zuletzt starken Auftritten wohl erste Wahl. Stürmer und Kapitän Steffen Wohlfarth ist dagegen angeschlag­en. „Wenn er in einer vernünftig­en körperlich­en Verfassung ist, dann spielt er immer“, sagt Eitel. Schon alleine mit seiner Präsenz und seiner Körperspra­che würde er der Mannschaft schon helfen. Ravensburg­s Trainer schränkt jedoch ein: „Die Fitness ist am Samstag entscheide­nd, halbfitte oder angeschlag­ene Spieler werden nicht von Beginn an auflaufen.“

Klar ist auch, dass der FV nicht bedingungs­los den Weg in die Offensive suchen wird. Gut stehen, möglichst wenig zulassen, das ist zunächst das Wichtigste. Ob im 4-1-4-1System oder doch im etwas offensiver­en 4-4-2, lässt der Trainer ebenfalls noch offen. „Wir wollen Ulm kommen lassen“, verrät Eitel. „Aber wir wollen auch Akzente setzen, mit und ohne Ball.“Der Platz im Stadion ist derweil übrigens in einem „relativ guten Zustand“, sagt Eitel. Die Stadt Ravensburg hat zudem versproche­n, den Platz noch einmal zu walzen. „Wir haben in Ravensburg schon einige Höhepunkte erlebt“, sagt Eitel. Am Samstag soll der Nächste folgen.

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FOTO: DEREK SCHUH Der FV Ravensburg, hier die Stürmer Steffen Wohlfarth (links) und Rahman Soyudogru, ist gegen den SSV Ulm der Außenseite­r.

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