Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ölförderländer kürzen ihren Ausstoß weiter
WIEN (dpa) - Mit einem historischen Schulterschluss wollen das Ölkartell Opec und andere Förderländer die Preise für Rohöl weiter nach oben treiben. Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und rund ein Dutzend Nicht-OpecLänder einigten sich am Wochenende in Wien auf eine weitere Kürzung der Ölförderung um 558 000 Fass (je 159 Liter) am Tag. Das berichtete der Ölminister Katars und momentane Opec-Chef, Mohammed Bin Saleh Al-Sada (Foto: AFP).
Russland als aktuell größter Ölproduzent will allein 300 000 Barrel weniger produzieren. Allerdings werde die Drosselung allmählich beginnen und erst im April oder Mai 2017 den vollen Umfang erreichen, sagte der russische Energieminister Alexander Nowak der Agentur Tass.
Einzelhändler zufrieden mit Weihnachtsgeschäft
BERLIN (dpa) - Der deutsche Einzelhandel ist mit den bisherigen Umsätzen in der Vorweihnachtszeit zufrieden. Das Geschäft habe in der Woche vor dem dritten Advent das gute Vorjahresniveau erreicht, teilte der Handelsverband Deutschland (HDE) unter Berufung auf eine Umfrage unter 400 Unternehmen mit. Insgesamt rechnet der Verband in diesem Jahr im November und Dezember erstmals mit einem Umsatz von mehr als 90 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Weihnachtsgeschäft im vorigen Jahr würde das einem Wachstum von 3,9 Prozent entsprechen.
Die Maßnahme unterstützt die jüngst von der Opec beschlossene eigene Kürzung ihrer Produktion um 1,2 Millionen Barrel am Tag im ersten Halbjahr 2017. Die Opec-Produktion soll künftig bei 32,5 Millionen Barrel liegen. Insgesamt haben sich nun mehr als 20 Länder entschieden, weniger Öl zu fördern.
Die Vereinbarung wird nach Überzeugung von Analysten den Ölpreis und damit auch die Preise für Benzin und Heizöl kurzfristig steigen lassen. Allerdings erwarten Experten mittelfristig keine deutliche Verteuerung. Selbst mit den Kürzungen – sollten sie überhaupt Bestand haben – sei im ersten Halbjahr zu viel Öl auf dem Markt, so ein Experte des Forschungsunternehmens JBC. „An den Zapfsäulen bedeutet der heutige Schritt mittelfristig nur einige Cent mehr“, so der Experte weiter.
Mögliche Milliardenverluste durch Steuertricks
BERLIN (dpa) - SPD, Grüne und Linke fordern von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) Aufklärung über weitere Steuerschlupflöcher für Konzerne, die zu Milliardenausfällen beim Fiskus geführt haben könnten. Dabei geht es um Steuertricks mit Dividendenzahlungen („Cum-Cum“-Geschäfte). Interne Schreiben aus dem Ministerium, über die „Bild am Sonntag“berichtet hat, würden nahelegen, dass „Cum-Cum“-Geschäfte seit 2010 bekannt gewesen seien, und dass der seitdem verursachte Steuerverlust mehrere Milliarden Euro jährlich betragen könne.