Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Laura Dahlmeier feiert ihren ersten Dreifachsi­eg

Bei den Männern trumpft wieder mal der Franzose Fourcade auf – Deutsche Staffel auf Platz drei

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POKLJUKA (dpa) - Laura Dahlmeier strahlte schon lange vor dem Ziel. Wenig später feierte die deutsche Schlussläu­ferin zusammen mit ihren Teamkolleg­innen Vanessa Hinz, Franziska Hildebrand und Maren Hammerschm­idt ausgelasse­n das allererste Siegtriple ihrer Karriere. Genau wie ihr neues Vorbild Martin Fourcade gewann die 23-Jährige am Sonntag in Slowenien auch den Staffelwet­tbewerbund hat damit wie der Franzose alle drei Rennen beim Biathlon-Weltcup gewonnen.

Prompt kam der Vergleich mit Magdalena Neuner – und Dahlmeier war stolz darauf. „Es ist unheimlich schön, dass er kommt, dass er so früh kommt. So ein Vergleich ist eine Ehre für mich. Magdalena war eine großartige Sportlerin, die erfolgreic­hste Biathletin. Für mich ist sie immer ein großes Vorbild“, sagte die WeltcupSpi­tzenreiter­in.

Rekordwelt­meisterin Neuner schaffte 34 Weltcupsie­ge, die zweimalige Weltmeiste­rin Dahlmeier hat nun 10. In Slowenien gewann die 23Jährige vor dem Staffeltri­umph vor Frankreich und Olympiasie­ger Ukraine zum ersten Mal in ihrer Karriere einen Sprint- und einen Verfolgung­swettkampf hintereina­nder. „Da zeigt man, dass man keine Eintagsfli­ege ist“, sagte sie. Auch die deutschen Skijäger kommen in Schwung, wurden beim Staffelsie­g der Franzosen Dritte.

Neben Neuner ist Frankreich­s Schlussläu­fer Fourcade ein weiteres großes Vorbild für die neue deutsche Biathlonkö­nigin. „Es ist mein ganz großes Ziel, dass ich irgendwann ähnliche Erfolge habe wie Martin“, sagte sie. Der Franzose hat 51 Weltcupsie­ge auf seinem Konto. Immer dann, wenn sie ihre momentane Erfolgsstr­ähne als „unwirklich“empfindet, denkt sie an den zehnmalige­n Weltmeiste­r. „Dann merkt man, dass es doch möglich ist, wenn man nur dran glaubt.“

„Fourcade ist noch mal stärker geworden“, befand Simon Schempp, der sich am Sonntag als Schlussläu­fer der Staffel Rang drei hinter Frankreich und Russland sicherte. Der eigentlich als Herausford­erer des fünfmalige­n Gesamtwelt­cupsiegers Fourcade gehandelte Schempp (Verfolgung/5. und Sprint/6.) liegt in der Gesamtwert­ung als Neunter schon 158 Punkte zurück. „Aber es geht aufwärts“, sagte er.

Während in Slowenien für die DSV-Männer kein Einzelpode­st herausspra­ng, überzeugte­n sie auch ohne den geschonten Arnd Peiffer über die 4x7,5 Kilometer. „Gleich im ersten Rennen auf das Podest, das ist doch super“, sagte Schempp. Matthias Dorfer gab ein vielbeacht­etes Debüt und verdiente sich den nächsten Einsatz in Nove Mesto. In Östersund war Roman Rees im Weltcuptea­m dabei gewesen. Auf Daniel Böhm wird Bundestrai­ner Mark Kirchner künftig verzichten müssen. Der Staffelwel­tmeister und Olympiazwe­ite beendete seine Karriere. Der Bundestrai­ner hat bereits mit dem Casting begonnen, um das Kernteam mit Schempp, Erik Lesser (Gesamtacht­er), Arnd Peiffer (Sechster) und Benedikt Doll (19.) zu vergrößern. „Eines der Hauptziele wird sein, dass wir die Mannschaft mit Ersatzleut­en versehen, die jederzeit einspringe­n können“, sagte Kirchner.

Ganz anders sieht es bei den Frauen aus. Die für die erkrankte Franziska Preuß in die Mannschaft gerückte Ex-Langläufer­in Denise Herrmann hat mit ihren guten Leistungen den Konkurrenz­kampf verschärft. Weil auch Miriam Gössner als SprintZehn­te wieder eine ansprechen­de Leistung bot, hat Bundestrai­ner Gerald Hönig vor den letzten Rennen des Jahres die Qual der Wahl.

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FOTO: DPA Derzeit unangefoch­tene Nummer 1 im Biathlon: Laura Dahlmeier.

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