Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Geisenberger erstmals in Whistler geschlagen
Wegen eines Schneesturms muss das deutsche Rodelteam in Kanada lange auf seine Schlitten warten
WHISTLER (dpa) - Rodel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger hat beim kuriosen Weltcup in Kanada erstmals den Sieg verpasst, für Felix Loch wird der Saisonstart immer mehr zur Enttäuschung. Nach seinem sechsten Platz in Lake Placid in der Vorwoche wurde der Bayer am Samstagabend erneut Sechster. Sein Teamkollege Andi Langenhan rodelte dagegen überraschend auf den dritten Rang. Weltmeisterin Geisenberger wurde Zweite vor Tatjana Hüfner, den Sieg holte sich Lokalmatadorin Alex Gough aus Kanada. Im Doppelsitzer setzten Toni Eggert/ Sascha Benecken ihre beeindruckende Siegesserie auch auf der OlympiaBahn von 2010 fort. Ihre größten Rivalen, die Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt, kommen nach Schwierigkeiten zum Saisonauftakt besser in Fahrt und verpassten den Sieg nur knapp.
Weil der Schlittentransport der Athleten wegen eines Schneesturms lange in den USA festgesteckt hatte, konnte der Weltcup erst verspätet beginnen. In jeder Disziplin wurde nur ein Lauf ausgetragen, die Teamstaffel fiel ganz aus. „Verrückt kann man wohl sagen“, sagte Bundestrainer Norbert Loch. „Es war eine Herausforderung für die Sportler.“
Olympiasiegerin Geisenberger hatte alle drei bisherigen Weltcups in Whistler gewonnen. Mit einem Sieg hätte sich die Erfurterin vorzeitig zur alleinigen Weltcup-Rekordsiegerin krönen können. Weltmeister Loch fuhr deutlich am Podest vorbei und muss weiter auf seinen ersten Saisonerfolg warten. „Natürlich wünschen wir uns immer ein bisschen mehr. Aber die Konkurrenz, gerade bei den Herren, ist sehr, sehr groß“, sagte sein Vater Norbert Loch beim Sieg von Tucker West (USA).