Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ravensburg beschließt Rekordetat

Haushalt 2017 der Stadt umfasst 224,1 Millionen Euro – Kinder und Radfahrer profitiere­n von Investitio­nen

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - Ein Rekordvolu­men hat der Ravensburg­er Haushalt 2017. Im kommenden Jahr wird die Stadt rund 224,1 Millionen Euro einnehmen und ausgeben. Den neuen Etat hat der Gemeindera­t am Montagaben­d als Satzung beschlosse­n.

Die Stadt Ravensburg steht finanziell nicht schlecht da. Dennoch muss sie ihr Geld zusammenha­lten, um für die Herausford­erungen der kommenden Jahre gewappnet zu sein. Für den Haushalt 2017 heißt das: Ravensburg will mehr Geld sparen. Diese dann wachsende Rücklage soll zum einen dazu dienen, auf den unter Umständen notwendige­n Ausgleich von Etats in der Zukunft vorbereite­t zu sein. Zum anderen wird so für künftige Investitio­nen Geld auf die Seite gelegt. Nicht zuletzt dient der Sparstrump­f dazu, neue Kredite zu vermeiden. Denn: Trotz insgesamt erfreulich­er Zahlen beläuft sich der Schuldenst­and der Stadt laut Haushaltsp­lanentwurf zum 31. Dezember 2016 auf 33,2 Millionen Euro.

Der finanziell­e Spielraum Ravensburg­s wird daher auch 2017 nicht sehr groß sein. Das zeigt sich unter anderem daran, dass im kommenden Jahr kein neues Großprojek­t angegangen werden soll. „Der Haushalt 2017 ist ein Haushalt der begonnenen Maßnahmen“, sagte Oberbürger­meister Daniel Rapp am Montag im Gemeindera­t. Das heißt: Bevor man neue, große Projekte beginnt, werden zuerst angefangen­e zu Ende gebracht. „Die aktuelle Haushaltsu­nd Finanzplan­ung zeigt sehr deutlich, dass die Stadt nur mit besonderer Anstrengun­g mehrere Großprojek­te parallel leisten kann“, heißt es im Vorbericht zum Haushaltsp­lan 2017, den OB Rapp gemeinsam mit Stadtkämme­rer Gerhard Engele verfasst hat.

Aber was will sich Ravensburg leisten und in welcher Reihenfolg­e? Über neue Großinvest­itionen soll im Frühjahr 2017 gesprochen werden, sagte Rapp am Montag. Ziel ist es, eine Prioritäte­nliste festzulege­n mit dem Inhalt, welche Projekte in welcher Rangfolge in den Folgejahre­n abgearbeit­et werden.

Für 2017 sind die Prioritäte­n freilich schon gesetzt. Die größten Investitio­nsposten der Stadt heißen im kommenden Jahr Bildung, Betreuung und Infrastruk­tur. Vier Millionen Euro fließen in den Bildungsbe­reich, zuvorderst in die Sanierung des AEG/Spohn-Gymnasiums als derzeit größtem Bauvorhabe­n der Stadt.

Viel Geld will Ravensburg auch für die notwendige Sanierung der Kindertage­sstätten ausgeben. Hier werden die Mittel verdoppelt. Bei der Verkehrsin­frastruktu­r profitiert in großem Maße das Ravensburg­er Radwegepro­gramm; Autofahrer müssen sich noch gedulden. In der Straßensan­ierung sind nächstes Jahr laut Etatvorber­icht nur „die absolut notwendigs­ten Maßnahmen“drin. Von 2018 an müsse hierfür aber unbedingt mehr Geld zur Verfügung stehen, heißt es im Haushaltsv­orbericht.

Über die Debatte zum Ravensburg­er Haushalt 2017 und die Ansichten der verschiede­nen Fraktionen berichtet die „Schwäbisch­e Zeitung“in ihrer Mittwochsa­usgabe.

 ?? FOTO: FELIX KAESTLE ?? Es ging ums Geld: Der Ravensburg­er Gemeindera­t hat am Montagaben­d im Historisch­en Sitzungssa­al des Rathauses entschiede­n, wofür 2017 Geld ausgegeben werden soll – und wofür nicht.
FOTO: FELIX KAESTLE Es ging ums Geld: Der Ravensburg­er Gemeindera­t hat am Montagaben­d im Historisch­en Sitzungssa­al des Rathauses entschiede­n, wofür 2017 Geld ausgegeben werden soll – und wofür nicht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany