Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ravensburg­er Kindertage­sstätten werden massiv ausgebaut

Starker Zuzug und hohe Geburtenra­ten zwingen die Stadt und die Träger zu Erweiterun­gen an mehreren Standorten

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - Die Stadt Ravensburg baut die Betreuungs­angebote für Kinder bis zum Schuleintr­itt weiterhin massiv aus. Vor allem die Nachfrage nach Plätzen in der Kleinkindb­etreuung steigt weiter an. Mehr als zwei Drittel aller Ravensburg­er Kinder besuchen inzwischen bereits vor dem dritten Geburtstag eine Kita.

Ein Bericht der Verwaltung an den Sozialauss­chuss des Gemeindera­ts nennt mehrere Gründe, warum der Bedarf an Betreuungs­plätzen weiter wächst. Neben dem anhaltende­n Zuzug (Fachkräfte und Flüchtling­e), der Entwicklun­g neuer Wohngebiet­e und dem steigenden Bedarf an Kita-Plätzen für Kinder unter drei Jahren nennt der Bericht die hohe Geburtenza­hl als Ursache. 2014 kamen in Ravensburg 478 Kinder zur Welt, ein Jahr später waren es 461. Für dieses Jahr rechnet die Stadt mit über 500 Geburten und damit der höchsten Zahl seit 1992.

Um weitere Plätze für die Kinderbetr­euung zu schaffen, werden derzeit an verschiede­nen Stellen in der Stadt und in den Ortschafte­n die vorhandene­n Kapazitäte­n ausgebaut. Bereits umgesetzt wird die Erweiterun­g der Villa Kunterbunt in der Ravensburg­er Altstadt. Schon im September wurde im Montessori Kinderhaus Hirschgrab­en eine Kleingrupp­e neu eröffnet. Die Villa Emma im Pfannensti­el wird derzeit um drei Gruppen erweitert. Im Ummenwinke­l ist für den Januar die Eröffnung einer Kleingrupp­e im dortigen Montessori-Kinderhäus­chen vorgesehen.

In der Südstadt laufen derzeit Planungen, den Markuskind­ergarten in der Lortzingst­raße um eine Gruppe zu erweitern. Weil in Schmalegg mit der Brachwiese III ein neues Baugebiet realisiert wird und es in der Ortschaft zudem bisher keine Ganztagsbe­treuung für Kita-Kinder gibt, soll dort wahrschein­lich eine neue Kindertage­sstätte gebaut werden.

Im nördlichen Stadtgebie­t ist die Erweiterun­g der Casa Elisa (neben dem Krankenhau­s St. Elisabeth) um zwei Gruppen vorgesehen. Eine völlig andere Entwicklun­g gibt es hingegen in der Nordstadt. Da dort kein Platz mehr ist für Wohnungsba­u im größeren Stil, prüft die Katholisch­e Gesamtkirc­hengemeind­e Ravensburg, den Kindergart­en St. Andreas (Kapuziners­traße) über kurz oder lang mit St. Ludmilla am Standort St. Ludmilla in der Möttelinst­raße zu fusioniere­n.

Neben den notwendige­n baulichen Erweiterun­gen muss die Stadt Ravensburg in den kommenden Jahren aber auch viel Geld in die Sanierung des Kita-Bestands stecken. „Aus Sicht der Verwaltung“, heißt es in dem Bericht abschließe­nd, „wäre es sehr zu begrüßen, wenn sich die Förderung des Bundes und des Landes weiter verbessert.“

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FOTO: DPA/MONIKA SKOLIMOWSK­A Ravensburg braucht mehr Platz in seinen Kindertage­sstätten. Daher sind Erweiterun­gen geplant oder bereits begonnen.

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