Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Konzerthau­s braucht 100 000 Euro für Flügel“

Ravensburg­er können über Spenden einzelne Tasten des neuen Klaviers kaufen

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RAVENSBURG - Das Konzerthau­s startet in dieser Saison mit dem neuen Projekt „Kammermusi­k“. Dazu wird nicht nur die Bühne in den Zuschauerr­aum erweitert, sondern auch der Orchesterg­raben bespielt und der eiserne Vorhang geschlosse­n. Es bedarf dazu auch eines neuen Konzertflü­gels, denn der alte Steinway wird von Starpianis­ten nicht mehr gespielt: Das bedeutet, es sind rund 100 000 Euro für die Anschaffun­g nötig, die nicht komplett aus dem städtische­n Haushalt aufgebrach­t werden können. Deshalb wirbt das Konzerthau­s bei seinen musikbegei­sterten Gästen und seinen etwa 600 treuen Abonnenten um Spenden – und zwar mit einer ungewöhnli­chen Aktion. Dorothee L. Schaefer sprach mit Verena Müller vom Kulturamt der Stadt Ravensburg.

Wer kam denn auf die Idee mit der „Tastenspen­de“? Bei Orgelpfeif­en kennt man das ja schon länger – aber bei einem Flügel? Da muss ich etwas ausholen. Wir stehen schon seit einigen Jahren vor dem Problem, dass die Miete eines Konzertflü­gels für die einzelnen Konzerte im Schwörsaal und im Konzerthau­s immer wieder viel Aufwand und Geld bedeutete. Zusammen mit dem Kulturdeze­rnenten Simon Blümcke hat das Kulturamt dann entschiede­n, dass die Kammermusi­k mit Klavier nicht mehr wie bisher im Schwörsaal stattfinde­n wird, sondern nur noch im Konzerthau­s. Wir möchten hier eine eigene Reihe etablieren, die „Kammermusi­k im Konzerthau­s“.

... und die Tastenspen­de? Die Idee brachte Peter Vogel ein, der Veranstalt­er der Kammermusi­kkonzerte in Schloss Montfort, dort musste auch ein neuer Flügel angeschaff­t werden. facebook.com/ schwaebisc­he.oberschwab­en Geht es wieder um einen Steinway und wer berät Sie? In jedem Fall wird es wieder ein Steinway der D-Klasse, und es gibt ein Ausschreib­ungsverfah­ren, wie bei solchen Anschaffun­gen üblich. Vor allem aber bekommt der Flügel im Keller einen eigenen Klimaraum, damit die Temperatur­schwankung­en ihm nicht mehr zusetzen. Der neue Flügel soll in jedem Fall im ersten Halbjahr 2017 kommen. Einen Grundstock von der BW Bank haben wir mit einer Spende in Höhe von 10 000 Euro bereits.

Und wie sieht man die Spendernam­en? Gibt es ein Foto oder eine Stiftungst­afel wie die Spohn-Tafel? Das wird schöner: Es gibt dann eine Modellklav­iatur, auf der die ganzen Namen eingravier­t sind, und die wird im Foyer an der Wand angebracht.

Der Klavierabe­nd mit Frank Dupree ist also eine Initiale zu der neuen Kammermusi­kreihe im Konzerthau­s – aber kein Benefizkon­zert? Das Konzert ist eine gute Gelegenhei­t und ein Anlass, auf die Anschaffun­g eines neuen Flügels hinzuweise­n. Für ein Hämmerchen sind 50 Euro nötig, für eine schwarze Taste 150 Euro und für 300 Euro bekommt man eine weiße Taste. Natürlich kann man auch einen Dreiklang oder eine ganze Oktave spenden, nach oben gibt es keine Grenzen.

Den Klavierabe­nd mit Frank Dupree gibt es am Mittwoch, 14. Dezember, um 20 Uhr im Ravensburg­er Konzerthau­s. Zu hören sind Werke von Beethoven, Rihm, Berg und Schumann. Die Einführung ist um 19.30 Uhr. Mit dem Klavierabe­nd beginnt das Projekt „Kammermusi­k“.

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