Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Fünf Tore aufgeholt, aber nicht gewonnen

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GÖTEBORG (dpa) - Nach der verpassten Krönung einer tollen Aufholjagd gegen Spanien war den deutschen Handballfr­auen nicht nach einem Freudentän­zchen zumute. Das 20:20 (9:12) im zweiten Hauptrunde­nspiel war ein Rückschlag im Kampf um die Halbfinalt­ickets bei der EM-Endrunde. „Das fühlt sich wie ein verlorener Punkt an. Wir haben uns durch die vielen vergebenen Chancen selbst um den Sieg gebracht“, haderte Kerstin Wohlbold.

Ein von Svenja Huber 45 Sekunden vor dem Ende verworfene­r Siebenmete­r kostete das Team von Bundestrai­ner Michael Biegler den möglichen Sieg gegen den EM-Zweiten von 2014 und damit einen wichtigen Zähler vor dem abschließe­nden Hauptrunde­nspiel gegen EM-Gastgeber Schweden am Mittwoch. „Wir haben zu viele Chancen vergeben, das hat sich am Ende gerächt“, befand Rückraumsp­ielerin Emily Bölk.

Neben dem Punktverlu­st war der Ausfall von Isabell Klein zu beklagen, die kurz vor Schluss mit einer Gesichtsve­rletzung vom Parkett musste und noch lange nach dem Abpfiff behandelt wurde. „Wir wissen nichts Genaues, sie ist ins Krankenhau­s gebracht worden. Möglicherw­eise ist die Nase gebrochen“, berichtete Biegler.

Der Bundestrai­ner hob nach der Achterbahn­fahrt aber lieber das Positive hervor: „Wir haben wieder nicht verloren, das haben die Ladies richtig gut gemacht. Vor der Pause haben sie einige Chancen liegen gelassen, die zweite Hälfte war hingegen überragend.“In der 22. Minute hatten die Spanierinn­en 10:5 geführt, erst nach dem 9:14 war die DHB-Auswahl aufgewacht. Auch vom erneuten 14:18-Rückstand ließ sich das Team nicht aus der Ruhe bringen. Das 20:19 (54.) war dann die erste deutsche Führung nach dem 2:1.

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