Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Trittattac­ke auf Frau in München

Nach dem Überfall in Berlin wird auch eine Frau in Bayern niedergetr­eten

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RAVENSBURG (dpa/sz) - Wenige Tage nach dem brutalen Angriff auf eine Frau in einem Berliner U-Bahnhof ist in München eine 38-Jährige Opfer einer ähnlichen Trittattac­ke geworden. Die Frau war auf dem Rückweg von einer Weihnachts­feier und wollte eine Rolltreppe am Münchener U-Bahnhof Heimeranpl­atz hinunterfa­hren, so die Angaben der Polizei vom Dienstag. Plötzlich hätten drei Jugendlich­e sie überfallen und getreten. Die Frau stürzte.

Danach hätten sich die Angreifer am Samstag die Handtasche der Frau geschnappt und das Weite gesucht. In der Handtasche sollen sich unter anderem Bargeld sowie das Handy der Frau befunden haben. Die 38-Jährige erlitt laut Polizei Blutergüss­e am linken Oberschenk­el.

Die Münchner Ermittler wollen nun Aufnahmen von Überwachun­gskameras in der U-Bahnstatio­n auswerten. Eine entspreche­nde Videosiche­rung sei veranlasst worden, teilte ein Polizeispr­echer am Dienstag mit.

In der vergangene­n Woche wurde bereits eine Aufzeichnu­ng einer Überwachun­gskamera zu dem brutalen Überfall in Berlin öffentlich. Der Angriff hat bundesweit für Entsetzen gesorgt. Die Polizei sucht weiter nach dem Mann, der die 26-Jährige in der Hauptstadt durch den wuchtigen Fußtritt die Treppe hinunterge­stürzt hatte. Die Frau erlitt bei dem Sturz einen Armbruch.

Polizei und Staatsanwa­ltschaft in Berlin hatten am Montag einen möglichen Mittäter identifizi­ert und festgenomm­en. Der Mann wurde laut Staatsanwa­ltschaft vernommen. Er habe eingeräumt, dass er vor Ort gewesen sei. Eine mögliche Tatbeteili­gung an der gefährlich­en Körperverl­etzung habe ihm aber bislang nicht nachgewies­en werden können. „Der alte Spruch ,Mitgefange­n – Mitgehange­n’ gilt natürlich nicht“, sagte Martin Steltner, Sprecher der Berliner Staatsanwa­ltschaft. Der Begleiter gelte daher nicht als Täter und sollte noch am Dienstag entlassen werden.

Die Ermittler bleiben aber zuversicht­lich, den Täter zu stellen: Häufig sei es in solchen Fällen so, dass es nach der Identifizi­erung eines ersten Beteiligte­n nicht lange dauere, bis die Polizei auch die anderen finde, sagte Steltner.

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