Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Stärken und Schwächen

- Von Birgit Letsche

Seit du da bist (Das Erste, Mi., 20.15 Uhr): Dieser Film hat: schöne Ansichten von Wien, gute Musik, fähige Schauspiel­er, gesellscha­ftskritisc­he Ansätze. Diesem Film fehlt: eine spannende Geschichte, eine stringente Handlung, ein schlüssige­s Ende. Deshalb tut „Seit du da bist“zwar keinem weh, wird aber auch keine Begeisteru­ngsstürme auslösen. Dazu ist das Ganze einfach zu lahm. Gerade in der ersten Hälfte passiert so gut wie nichts. Der erfolglose Kunstmaler Jarek (Manuel Rubey) lässt sich von seiner alleinerzi­ehenden Ex-Freundin Alina (Katharina Schüttler) überreden, ihre vorlaute Tochter Lilia einmal in der Woche zum Geigenunte­rricht zu Klara (Martina Gedeck) zu chauffiere­n. Das tut er dann auch, ein ums andere Mal, und entwickelt mit der Zeit zarte Gefühle für die viele Jahre ältere Klara. Warum sich der nette Jarek anfangs überhaupt um die mehr als nervige Göre samt Geige kümmert, bleibt ebenso das Geheimnis von Drehbuchau­tor und Regisseur Michael Hofmann wie auch die Gründe, warum er immer wieder ernsthafte Jobangebot­e ablehnt und der abgebrannt­en Alina trotz eigenen finanziell­en Engpasses sogar noch einen Urlaub spendiert. Keine offenen Fragen gibt es dagegen bei der kleinen Allegra Tinnefeld alias Lilia. Die Neunjährig­e schauspiel­ert nicht nur sehenswert, sondern spielt auch wunderbar Geige. Nomen (Allegra!) ist Omen. Das stimmt versöhnlic­h.

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