Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Wir brauchen eine größere Halle mit mehr Sitzplätzen“
Wolfgang Strobel, Geschäftsführer des HBW Balingen-Weilstetten, vor dem Pokalspiel gegen den Meister
BAD SAULGAU (sz) - Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten empfängt am Mittwochabend (20.45 Uhr/Sport 1) in der Sparkassenarena den deutschen Meister Rhein-Neckar-Löwen zum Viertelfinale des DHB-Pokals. Es ist die zweite Begegnung gegen das Starensemble binnen vier Tagen nach dem 28:33 am vergangenen Samstag in der Liga. Der Etat der Löwen (rund sechs Millionen Euro) ist mehr als doppelt so hoch wie der Etat der „Gallier von der Alb“(dpa-Schätzung: 2,4 Millionen Euro). Marc Dittmann hat sich mit HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel unterhalten.
Herr Strobel, wie fällt das Zwischenfazit der Saison aus? Ich denke, das Wort durchwachsen trifft es am besten. Wir haben Chancen verpasst, diesen Platz noch zu verbessern. Ich denke da vor allem an die Partien gegen Coburg und Erlangen. Das hat alles seine Gründe, beispielsweise in den vielen Verletzungen. Zum Beispiel hätte ich nicht gedacht, dass Pascal Hens nur vier Spiele machen kann.
Waren die Niederlagen gegen Erlangen und Coburg die Tiefpunkte? Gegen Erlangen ist das sicher nicht so einfach zu erklären. Das ist ein starker Aufsteiger, dessen Etat von vorne herein höher ist als unserer. Ärgerlich ist sicher die Niederlage in Coburg, dass wir nach dem Heimsieg gegen den Bergischen HC nicht nachgelegt haben. So kurz vor dem Ziel Final Four im DHB-Pokal hätte es leichtere Lose gegeben als den Meister … In erster Linie wollten wir ein Heimspiel, um zunächst mal keinen Reisestress zu haben.
Wie zufrieden sind Sie bislang mit der Arbeit Ihres neuen Trainers Runar Sigtrygsson? Natürlich braucht ein neuer Trainer immer eine gewisse Anlaufzeit, auch weil zu Saisonbeginn acht neue Spieler zum Kader kamen, Martin Strobel nach den Olympischen Spielen erst eine Woche vor Saisonbeginn zur Mannschaft stieß. Aber wir waren von Anfang an hundertprozentig von Runar Sigtryggssons Arbeit überzeugt. Die Mannschaft ist zu einhundert Prozent fit. Wir haben einige Spiele in der Schlussphase für uns entschieden oder sind näher an den Gegner herangekommen und haben das Spiel enger gestaltet. Er agiert taktisch mutig. Wir sind zufrieden.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, will der HBW eine neue, 4000 Zuschauer fassende Halle bauen. Bislang haben Sie die kleinste für 2350 Zuschauer. Wir hatten nie Probleme, die Sitzplätze zu verkaufen. Problem waren die Stehplätze, auch weil einige sicher nicht optimal sind. Vor diesem Hintergrund brauchen wir eine größere Halle mit mehr Sitzplätzen.
Wie viel Geld könnten Sie dann in die Mannschaft stecken? Das hängt vom Finanzierungsmodell ab. Zufrieden wären wir mit 250 000 Euro.
Es heißt, Sie wollen ein Drittel der neuen Halle selbst tragen? Das ist das Maximum.