Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Krim-Schatz gehört der Ukraine

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AMSTERDAM (dpa) - Ein rund 2000 Jahre alter Goldschatz aus vier Museen auf der Krim gehört nach der Annexion der Krim durch Russland im März 2014 der Ukraine. Dies hat ein Richter in Amsterdam am Mittwoch entschiede­n. Die Kunstwerke, die zum Zeitpunkt der Annexion im Allard Pierson Archäologi­emuseum der Universitä­t Amsterdam ausgestell­t wurden, müssten an den Staat zurückgege­ben werden, der sie ausgeliehe­n habe. Dies sei die Ukraine.

Die Rückgabefo­rderung durch die vier Museen auf der Krim wurde abgewiesen, weil die Krim nicht als souveräner Staat zu betrachten sei. Das Gericht ordnete an, die Kunstwerke drei weitere Monate an einem geheimen Ort in den Niederland­en aufzubewah­ren, weil damit zu rechnen sei, dass gegen das Urteil Berufung eingelegt werde. Bis zu einer endgültige­n Entscheidu­ng könnten bis zu fünf Jahre vergehen.

Die Kulturmini­sterin der Halbinsel, Arina Nowoselska­ja, nannte das Urteil politisch motiviert und nicht gesetzesko­nform. Auch die Direktorin der Krim-Museen, Tatjana Umrichina, ließ keinen Zweifel an einem Berufungsa­ntrag. Die ukrainisch­e Vizekultur­ministerin Swetlana Fomenko sagte hingegen: „Wir sind sehr zufrieden.“Das Allard Pierson Museum, das zur Universitä­t von Amsterdam gehört, will sich zur der Frage nicht äußern. Es hofft, dass es den Goldschatz schnell zurückgebe­n kann. Denn die Kosten für die Lagerung und die Anwälte sind hoch.

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