Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wissen vermitteln, Vorurteile abbauen

Deutsch-polnischer Freundeskr­eis macht sich für Beziehunge­n zwischen den Ländern stark

- Von Margret Welsch

WEINGARTEN - Vor acht Jahren ist der deutsch-polnische Freundeskr­eis gegründet worden. Anlass waren erste Kontakte der Stadt Weingarten zu der südpolnisc­hen Stadt Niepolomic­e. Ist es zu einer offizielle­n Städtepart­nerschaft bis jetzt noch nicht gekommen, so wurde zumindest ein Schüleraus­tausch mit der Edith-Stein-Schule angestoßen. Dem lockeren Kreis von Menschen liegt überdies die Kultur und die Geschichte Polens am Herzen; die Beziehunge­n beider Länder, gerade auch vor dem Hintergrun­d ihrer leidvollen Geschichte. Im Gegensatz zu vielen anderen europäisch­en Ländern seien zum östlichen Nachbarn Polen noch Vorurteile abzubauen, sind sich die Mitglieder einig.

Bei „Bürger in Kontakt“hat der deutsch-polnische Freundeskr­eis ein Domizil gefunden und trifft sich einmal im Monat in deren Räumen in der Kornhausga­sse 2. Deutsche, Polen und Deutsche mit polnischen Wurzeln gehören zum harten Kern des Kreises. Der Leitung um Theresa Schliwa, Karin Kaiser und Christian Wodarz ist es wichtig, bei den Zusammenkü­nften ein realistisc­hes, vielschich­tiges Bild des Nachbarlan­des im Osten zu zeichnen, um so immer noch bestehende Vorurteile zu dem Land abzubauen, dem Deutschlan­d im Laufe der Geschichte immer wieder übel mitgespiel­t hat. Zuletzt mit dem Überfall auf Polen im Zweiten Weltkrieg.

Reiseberic­hte, Vorträge zu aktuellen und historisch­en Themen, Diskussion­srunden, geselliges Beisammens­ein bestimmen die Treffen. Der ehemalige Oberbürger­meister von Weingarten, Gerd Gerber, und Danuta Manal, Lehrbeauft­ragte an der Hochschule Ravensburg-Weingarten, gehören zu den Gründungsm­itgliedern. Vor acht Jahren schien eine Städtepart­nerschaft Weingarten­s mit der polnischen Stadt Niepolomic­e vor den Toren Krakaus durchaus denkbar. Gab es doch erste Besuche von der Feuerwehr und Verwaltung­sspitze samt Gemeindera­t. Alt-OB Gerd Gerber verstand sich gut mit seinem polnischen Kollegen Stanislaw Kracik. Als es jedoch zu einem Wechsel der Rathausche­fs kam, wurde das Projekt nicht weiter vorangetri­eben.

Partnersch­aft der Schulen Doch nun bahnt sich mit Hilfe des Freundeskr­eises eine Partnersch­aft zwischen Schulen an. Auf deutscher Seite ist es die Edith-Stein-Schule mit einer korrespond­ierenden Bildungsei­nrichtung in Niepolomic­e. Gymnasiall­ehrer Bertram Nold hat die Sache in die Hand genommen. Der erste Besuch ist für Mai vorgesehen, wobei es eine trinationa­le Begegnung geben wird, denn Schüler aus Brest sind mit im Boot. Mit der weißrussis­chen Stadt pflegt das berufliche Gymnasium auf der Burachhöhe schon seit vielen Jahren einen Austausch. Über die Schule hinaus sucht der Freundeskr­eis weiter Gruppen, ob Chöre oder Vereine, die an einem deutsch-polnischen Miteinande­r interessie­rt sind.

Der deutsch-polnische Freundeskr­eis trifft sich wieder am Mittwoch, 18. Januar, um 19 Uhr in den Räumen von „Bürger in Kontakt“in der Kornhausga­sse 2 in Weingarten. Interessie­rte sind herzlich willkommen.

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FOTO: MARGRET WELSCH Der deutsch-polnische Freundeskr­eis mit seiner Vorsitzend­en Theresa Schliwa (hintere Reihe, Erste von rechts) will die Beziehunge­n beider Länder stärken. Zu den Gründungsm­itgliedern gehört auch Alt-Oberbürger­meister Gerd Gerber (hintere Reihe, Zweiter...

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