Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Hauner will sein Selbstvertrauen zurück
Eishockeystürmer wechselt von Krefeld zum Zweitligisten Ravensburg Towerstars
BAD WALDSEE - Die Ravensburg Towerstars haben Ersatz für den verletzten Daniel Pfaffengut gefunden. Am Mittwochabend stellte der Eishockey-Zweitligist beim Fanstammtisch in Nikis Outlet Box in Bad Waldsee-Gaisbeuren den neuen Stürmer Norman Hauner vor. Doch auch bei Pfaffengut gab es Positives zu vermelden.
Der 25-jährige Norman Hauner spielte in den vergangenen drei Jahren bei den Krefeld Pinguinen in der Deutschen Eishockey-Liga. Dort saß er zuletzt jedoch öfter auf der Tribüne, weshalb er sich für einen Wechsel zu den Towerstars in die DEL 2 entschied. „Natürlich ist es ein kleiner Rückschritt“, sagte Hauner. „Aber hier kann ich die Rolle spielen, die ich mir vorstelle.“Eine Rolle, wie sie der Stürmer schon einmal gespielt hat. 2013/14 stand Hauner bei den Starbulls Rosenheim unter Vertrag, mit 29 Toren und 18 Vorlagen gehörte er damals zu den besten deutschen Stürmern der Liga.
Ausländische Stürmer gesucht Bei den Krefeldern hatte er es in den vergangenen Monaten schwer. „Die Saison bislang war nicht nur ein Knick, das war eher ein kompletter Plattfuß“, zeigte sich Hauner beim Fanstammtisch in Nikis Outlet Box selbstkritisch. „Ich habe wenig gespielt, in Ravensburg will ich mir Selbstvertrauen zurückholen.“Nach Jonas Schlenker ist Hauner der zweite deutsche Stürmer, den die Towerstars nachverpflichtet haben. Es wird nicht der letzte Transfer gewesen sein. Denn wie Geschäftsführer Rainer Schan am Mittwochabend vor rund 60 Fans bestätigte, haben sich die Towerstars von den ausländischen Stürmern Zach O’Brien und Ivan Rachunek getrennt. „Es ist ja kein Geheimnis, dass wir nicht mit allen Importspielern zufrieden waren“, sagte Schan.
Möglicherweise tritt Ravensburg also am kommenden Wochenende in Bietigheim und gegen Bad Nauheim nur mit zwei Kontingentstürmern an. O’Brien fliegt laut Schan zurück nach Kanada, bei Rachunek könnte es dagegen sogar dazu kommen, dass er am Wochenende doch noch im Kader steht. Neue Stürmer, da macht sich der Geschäftsführer keine Illusionen, werden bis Freitag nicht in Ravensburg ankommen. Wobei sich Schan und Trainer Toni Krinner in intensiven Gesprächen mit potenziellen Zugängen befinden. Mit einem Spieler war sich Schan am Dienstag offenbar schon einig, ehe der Stürmer doch noch einen Rückzieher machte. „Wir wollen zwei Ausländer haben, die uns qualitativ weiterhelfen“, so Schan.
Daniel Pfaffengut verlängert Geholfen hat den Towerstars bis zu seinem Wadenbeinbruch ohne Zweifel Daniel Pfaffengut. Die Operation ist gut verlaufen, in fünf Wochen sollen die Schrauben aus dem verletzten linken Bein geholt werden. Die Towerstars hoffen, dass Pfaffengut bis zu den Play-offs fit wird. Applaus gab es am Mittwoch trotzdem in Sachen Pfaffengut, denn Schan verkündete, dass mit dem Stürmer um zwei Jahre verlängert wurde. „Viele Teams waren an ihm dran“, meinte Schan. „Schön, dass er sich für uns entschieden hat.“
Die Verpflichtung von Hauner sowie die Trennungen von O’Brien und Rachunek bedeuten natürlich, dass Trainer Toni Krinner und Co-Trainer Christopher Oravec ihre Reihen wieder umbauen müssen. Im ersten Training stand Hauner am Mittwoch mit Brian Roloff und Vincenz Mayer auf dem Eis. „Da war viel Zug drin, die Jungs haben mit viel Energie gespielt“, sagte Oravec. „Es macht Sinn, so auch ins Wochenende zu gehen.“
Am Etat für die laufende Saison ändert sich laut Schan dagegen nichts – trotz der Zu- und Abgänge. „Die Abgänge haben uns so gut wie kein Geld gekostet“, so der Geschäftsführer. Rachuneks Vertrag sei täglich kündbar – beidseitig übrigens. O’Brien wird noch sein Dezembergehalt bekommen, dann steht er nicht mehr auf der Gehaltsliste. Was Schan jedoch mehr ärgert, ist, „dass dieses Jahr doch ein paar Fehlgriffe dabei waren“. Cam Reid, Riley Brace, nun O’Brien und Rachunek, mit den ausländischen Stürmern hatten die Towerstars in diesem Jahr wenig Glück. Bei Hauner haben Krinner und Schan dagegen ein gutes Gefühl. „Mit ihm haben wir noch mal andere Qualitäten im Kader“, ist sich Schan sicher. Hauner gab sich am Mittwoch selbstbewusst: „Ich kann dem Team helfen und hier etwas bewirken.“