Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Schweden besiegt, Halbfinale verpasst
Die Handballerinnen treffen nach dem 28:22 im Spiel um Platz 5 auf Rumänien
GÖTEBORG (dpa) - Schon lange vor der Schlusssirene lachte der sonst so knurrig wirkende Bundestrainer Michael Biegler entspannt: Mit einer starken Leistung hatten seine Handball-Frauen in Göteborg bei der EM in Schweden die Gastgeberinnen mit 28:22 (12:9) geschlagen und sich das Spiel um Platz fünf gesichert. Für das Halbfinale reichte es dagegen nicht. Dafür hätte Frankreich gegen Serbien verlieren müssen. Die Französinnen gewannen jedoch am Abend mit 28:21 (15:12) und sicherten sich den zweiten Platz in der Gruppe 1. „Ich bin stolz, dass wir noch ein weiteres Spiel haben, das bringt uns für unser Projekt, die Heim-WM 2017, wieder einen Schritt weiter“, sagte Biegler. Das deutsche Team trifft am Freitag um 15.45 Uhr im Spiel um die Plätze 5/6 auf den WM-Dritten Rumänien. Frankreich trifft im Halbfinale auf die Norwegerinnen, die die Gruppe 2 für sich entschieden. Die zweite Partie bestreiten die Niederlande gegen Dänemark.
Überragende deutsche Spielerin war wieder einmal Torfrau Clara Woltering, die Schweden mit 16 Paraden zur Verzweiflung brachte. Beste deutsche Werferin war Emily Bölk mit fünf Toren. Schon vor der Pause zeigte Woltering zehn Paraden. Nach einem ausgeglichenen Start drehte die deutsche Mannschaft einen 7:9Rückstand nach 20 Minuten zur 12:9Pausenführung, die noch höher hätte ausfallen können, wenn nicht auch die schwedische Torfrau Johanna Bundsen glänzend gehalten hätte.
Nach der Pause machte sich die Überlegenheit bezahlt: Weil Schweden weitere sechs Minuten ohne Tor blieb, setzten sich „DHB-Ladies“vorentscheidend auf 16:9 und dann 18:10 ab. Der Gastgeber kam fast nur noch per Siebenmeter zu Treffern gegen die wie entfesselt aufspielende DHBAuswahl. Beim 24:18 fünf Minuten vor dem Ende war die Partie entschieden.
Somit beendete die deutsche Mannschaft die Hauptrunde nach dem 26:19 gegen Serbien und dem 20:20 gegen den EM-Zweiten Spanien ungeschlagen und hat unabhängig vom Ausgang der Partie Frankreich gegen Serbien die beste EM-Platzierung seit dem vierten Platz von 2008 sicher. In der Vorrunde hatte die Mannschaft gegen Polen und die Niederlande gewonnen und die einzige Turnierniederlage gegen Frankreich bezogen.