Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Augsburg riskiert alles

- Von Jürgen Schattmann j.schattmann@schwaebisc­he.de

Das kann kräftig in die Hose gehen, lieber FC Augsburg. Einen Trainer zu entlassen, nur weil der ein Querkopf ist, manche Dinge anders sieht und ausführt, das kann man machen. Aber man muss aufpassen, dass es einem dabei nicht so ergeht wie dem VfB Stuttgart. Der wollte auch immer Trainer haben, die einen schönen Offensivfu­ßball spielen lassen, gerne ein bisschen Hacke, Spitze, eins, zwei, drei, vergaß aber dabei, dass man Mannschaft­en von hinten aufbaut und stieg am Ende ab. Der FCA hat es in den letzten Jahren besser gemacht. Seine Defensive war stets der Fels in der Brandung, Schuster hat die Tradition des Die-Null-Muss-Stehens am konsequent­esten ausgeführt, auch wenn es zäh aussah. Warum? Auch, weil ihm die besten Offensivkr­äfte zuletzt fehlten, vor allem Raul Bobadilla, der Sturmtank. Man sollte Schuster seine Mauern-und-dann-Blitzkonte­rn-Taktik, die er in Darmstadt perfektion­iert hatte, nicht vorhalten.

Augsburgs Macher Stefan Reuter hätte wissen müssen, wen er da im Sommer geholt hat, dennoch warf er Schuster nun seinen Stil vor – auf gnadenlose Art, ohne Demut, immerhin steht der FCA auf Rang 13. Mit der Entlassung geht er volles Risiko. Scheitert der Nachfolger, ist auch Reuter gescheiter­t. Bereits die Spiele gegen Gladbach und Dortmund dürften wegweisend werden, wohin die Reise der Augsburger führt.

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