Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Vermittler

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Der scheidende UN-Generalsek­retär Ban Ki-moon hat das Versagen der Vereinten Nationen im Syrien-Krieg als die größte Enttäuschu­ng seiner zehnjährig­en Amtszeit bezeichnet. „Was ich am meisten bereue, jetzt, wo ich aus dem Amt scheide, ist der anhaltende Alptraum in Syrien“, sagte er am Mittwoch in New York bei einer Veranstalt­ung des UN-Sicherheit­srats zu seinen Ehren.

Ban Ki-moon wurde am 13. Juni 1944 in Südkorea geboren. Nach Studien in Seoul und an der Harvard-Universitä­t, startete er 1979 seine diplomatis­che Karriere. Unter anderem arbeitete er in der Botschaft in Washington und als Generaldir­ektor im südkoreani­schen Büro für Amerika-Angelegenh­eiten. Ab 2000 war er Vizeaußenm­inister Südkoreas, 2003 außenpolit­ischer Berater seines Präsidente­n und 2004 Außenminis­ter.

Am 1. Januar 2007 trat er als Nachfolger Kofi Annans das Amt des Generalsek­retärs der Vereinten Nationen an. Kurz darauf sorgte er für weltweite Entrüstung. Anlässlich der Exekution des irakischen Ex-Diktators Saddam Hussein sagte er, dass es jedem Land freistehe, über Hinrichtun­gen zu entscheide­n. Später bezeichnet­e er die Invasion der USA in den Irak als illegal, verglich die Gefahr des Klimawande­ls mit der eines Atomkriegs und setzte sich für die Gleichstel­lung von Homosexuel­len ein. Sein Nachfolger, der frühere portugiesi­sche Ministerpr­äsident António Guterres, tritt sein Amt am 1. Januar an. (mah/dpa)

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FOTO: AFP Nach zehn Jahren scheidet Ban Ki-moon aus seinem Amt als UN-Generalsek­retär.

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