Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ein Herz für Flüchtlinge
Krauses Glück (ARD, Fr., 20.15 Uhr) - Krause bleibt Krause – im Film wie in der Realität. Der Dicke mit dem Topfhelm ist nicht nur in diese Rolle des Dorfpolizis- ten geschlüpft, er hat sie mit Leib und Seele vereinnahmt. Auch als Pensionär tuckert Krause (Horst Krause) mit seinem Motorrad samt Beiwagen durch die brandenburgische Provinz. Dieses Mal sitzt nicht Schäferhündin Vera neben ihm, sondern eine Ziege. Sie soll ihm die Langeweile vertreiben. Alle Vorschläge seiner Schwester Elsa (Carmen-Maja Antoni) für eine sinnvolle Weiterbildung lehnt er ab. Braucht er dann aber auch nicht, denn eine syrische Flüchtlingsfamilie wird dem Dorf zugewiesen, und die Krauses nehmen sie in ihrem Gasthof auf, misstrauisch beäugt von den Nachbarn. Krause hat wieder eine Aufgabe!
Bernd Böhlich zeichnet auch in der fünften Folge für Buch und Regie verantwortlich. Er filmt wieder in der vertrauten Kulisse des verschlafenen Dorfes, in dem die Uhren langsamer ticken als anderswo. So zieht die Jugend weg. Aus Mangel an Nachwuchs gibt es keine erste Schulklasse mehr. Die Krauses, selbst einmal Flüchtlinge aus Ostpreußen, sehen deshalb neben allen Problemen auch eine Chance in den Neuankömmlingen. Das ist zwar grob geschnitzt und dann noch mit einer pappsüßen Glasur überzogen, aber das Fazit kann jeder verstehen. Krause feiert übrigens am Sonntag seinen 75. Geburtstag. Glückwunsch!