Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Kreistag gibt positives Signal für Hospiz in Leutkirch
Entwurfsplanung mit Kostenberechnung auf den Weg gebracht – Entscheidung im Mai
LEUTKIRCH – Die Pläne für ein stationäres Hospiz im Gebäude des ehemaligen Krankenhauses in Leutkirch sind am Mittwochnachmittag einen wesentlichen Schritt weitergekommen. Der Kreistag sendete bei seiner Sitzung im Kurhaus Bad Wurzach ein positives Signal, indem er die Kreisverwaltung einstimmig damit beauftragte, eine Vor- und Entwurfsplanung mit Kostenberechnung für den Einbau eines Hospizes auszuarbeiten und Mietverhandlungen für das zweite Obergeschoss voranzutreiben.
Seit das Krankenhaus Leutkirch Ende Juni 2013 dichtgemacht hat, stand die große Frage im Raum, was mit dem Gebäude passieren soll. Diese Frage könnte im kommenden Mai auch in Bezug auf das zweite Obergeschoss, das bisher leer steht, beantwortet werden. Für diesen Zeitpunkt ist die endgültige Entscheidung des Kreistags über die Einrichtung eines stationären Hospizes vorgesehen. Diesen Rahmen hat sich der Kreistag selbst mit seiner Entscheidung am Mittwochnachmittag in Bad Wurzach vorgegeben.
Kosten werden auf bis zu 1,6 Millionen Euro geschätzt Bis dahin soll nun die Kreisverwaltung eine Entwurfsplanung mit Kostenberechnung erstellen. Aktuell sieht die Planung vor, dass im zweiten Obergeschoss des ehemaligen Bettenhauses acht Gäste-/Einzelzimmer und ein gemeinsames Wohn-/Esszimmer entstehen sollen. Die Gesamtfläche soll 640 Quadratmeter betragen, die Kosten werden auf bis zu 1,6 Millionen Euro geschätzt. Diese sollen durch die Mietzahlungen der St.-Elisabeth-Stiftung aus Bad Waldsee refinanziert werden. Mit der Stiftung soll die Kreisverwaltung nun nach dem Willen des Kreistags in Mietverhandlungen gehen. Die Stiftung hatte sich nicht zuletzt auch dank des Engagements der Stadtverwaltung Leutkirch bereit erklärt, die Trägerschaft für das Hospiz zu übernehmen. Bisher betreibt sie solch eine Einrichtung an den Standorten Ravensburg und Biberach.
Nach der Vorberatung im Betriebsausschuss des Eigenbetriebs Immobilien, Krankenhäuser und Pflegeschule (IKP) des Landkreises Ravensburg gab es in der Kreistagssitzung am Mittwoch keine Wortmeldungen mehr. Leutkirchs Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle kommentierte den Beschluss am Donnerstag wie folgt: „Ich freue mich sehr, dass der Kreistag einstimmig den positiven Grundsatzbeschluss zum Umbau des zweiten Obergeschosses im ehemaligen Krankenhaus Leutkirch zu einem Hospiz getroffen hat. Damit können nun die Entwurfsplanung mit Kostenschätzung erstellt und die Verhandlungen mit der Stiftung St. Elisabeth konkretisiert werden. Wir sind damit noch nicht am Ziel, aber wieder einen sehr großen Schritt vorangekommen.“
Sollte der Kreistag im Mai der Realisierung des Projekts zustimmen, könnte mit den Bauarbeiten voraussichtlich im November 2017 begonnen werden. Mit einem Abschluss der Arbeiten sei Ende Juni 2018 zu rechnen, schreibt die Kreisverwaltung in ihrer Vorlage für die Sitzung des Kreistags. Für den Bau des Hospizes sind im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs IKP für die Jahre 2017 und 2018 insgesamt 1,5 Millionen Euro vorgesehen.