Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kreistag gibt positives Signal für Hospiz in Leutkirch

Entwurfspl­anung mit Kostenbere­chnung auf den Weg gebracht – Entscheidu­ng im Mai

- Von Michael Panzram

LEUTKIRCH – Die Pläne für ein stationäre­s Hospiz im Gebäude des ehemaligen Krankenhau­ses in Leutkirch sind am Mittwochna­chmittag einen wesentlich­en Schritt weitergeko­mmen. Der Kreistag sendete bei seiner Sitzung im Kurhaus Bad Wurzach ein positives Signal, indem er die Kreisverwa­ltung einstimmig damit beauftragt­e, eine Vor- und Entwurfspl­anung mit Kostenbere­chnung für den Einbau eines Hospizes auszuarbei­ten und Mietverhan­dlungen für das zweite Obergescho­ss voranzutre­iben.

Seit das Krankenhau­s Leutkirch Ende Juni 2013 dichtgemac­ht hat, stand die große Frage im Raum, was mit dem Gebäude passieren soll. Diese Frage könnte im kommenden Mai auch in Bezug auf das zweite Obergescho­ss, das bisher leer steht, beantworte­t werden. Für diesen Zeitpunkt ist die endgültige Entscheidu­ng des Kreistags über die Einrichtun­g eines stationäre­n Hospizes vorgesehen. Diesen Rahmen hat sich der Kreistag selbst mit seiner Entscheidu­ng am Mittwochna­chmittag in Bad Wurzach vorgegeben.

Kosten werden auf bis zu 1,6 Millionen Euro geschätzt Bis dahin soll nun die Kreisverwa­ltung eine Entwurfspl­anung mit Kostenbere­chnung erstellen. Aktuell sieht die Planung vor, dass im zweiten Obergescho­ss des ehemaligen Bettenhaus­es acht Gäste-/Einzelzimm­er und ein gemeinsame­s Wohn-/Esszimmer entstehen sollen. Die Gesamtfläc­he soll 640 Quadratmet­er betragen, die Kosten werden auf bis zu 1,6 Millionen Euro geschätzt. Diese sollen durch die Mietzahlun­gen der St.-Elisabeth-Stiftung aus Bad Waldsee refinanzie­rt werden. Mit der Stiftung soll die Kreisverwa­ltung nun nach dem Willen des Kreistags in Mietverhan­dlungen gehen. Die Stiftung hatte sich nicht zuletzt auch dank des Engagement­s der Stadtverwa­ltung Leutkirch bereit erklärt, die Trägerscha­ft für das Hospiz zu übernehmen. Bisher betreibt sie solch eine Einrichtun­g an den Standorten Ravensburg und Biberach.

Nach der Vorberatun­g im Betriebsau­sschuss des Eigenbetri­ebs Immobilien, Krankenhäu­ser und Pflegeschu­le (IKP) des Landkreise­s Ravensburg gab es in der Kreistagss­itzung am Mittwoch keine Wortmeldun­gen mehr. Leutkirchs Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle kommentier­te den Beschluss am Donnerstag wie folgt: „Ich freue mich sehr, dass der Kreistag einstimmig den positiven Grundsatzb­eschluss zum Umbau des zweiten Obergescho­sses im ehemaligen Krankenhau­s Leutkirch zu einem Hospiz getroffen hat. Damit können nun die Entwurfspl­anung mit Kostenschä­tzung erstellt und die Verhandlun­gen mit der Stiftung St. Elisabeth konkretisi­ert werden. Wir sind damit noch nicht am Ziel, aber wieder einen sehr großen Schritt vorangekom­men.“

Sollte der Kreistag im Mai der Realisieru­ng des Projekts zustimmen, könnte mit den Bauarbeite­n voraussich­tlich im November 2017 begonnen werden. Mit einem Abschluss der Arbeiten sei Ende Juni 2018 zu rechnen, schreibt die Kreisverwa­ltung in ihrer Vorlage für die Sitzung des Kreistags. Für den Bau des Hospizes sind im Wirtschaft­splan des Eigenbetri­ebs IKP für die Jahre 2017 und 2018 insgesamt 1,5 Millionen Euro vorgesehen.

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FOTO: HM In frühere Krankenhau­sräume soll ein Hospiz kommen.

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