Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Polizei nimmt Jugendbande fest
13- bis 19-Jährigen werden 50 Straftaten im Bodenseekreis zugeordnet – Drei Jugendliche in Untersuchungshaft
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Die Polizei meldet einen Erfolg gegen eine Bande von Autoknackern: Über 50 Straftaten im gesamten Bodenseekreis haben Beamte des Polizeipostens Friedrichshafen-Altstadt dieser Tage nach intensiven Ermittlungen geklärt. Tatverdächtig ist eine Gruppe von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden.
In der Nacht zum 11. Oktober dieses Jahres waren im Bereich „Hinterer Hafen“in Friedrichshafen vier und nur zwei Tage später sechs weitere Autoaufbrüche von zunächst unbekannten Tätern begangen worden, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Ihnen wurden ferner der Versuch, in der gleichen Nacht zwei Reisebusse aufzubrechen, und das gewaltsame Eindringen in das Vereinsheim des Ruderclubs durch ein zuvor eingeworfenes Fenster zugerechnet, wo sie eine Geldkassette entwendeten.
Zur Klärung dieser Straftatenserie richtete das Polizeirevier eine Ermittlungsgruppe ein. Bei allen Autoaufbrüchen hatten die Täter mit Steinen oder anderen Gegenständen jeweils eine Seitenscheibe zertrümmert, um ins Fahrzeuginnere zu gelangen, das sie dann gezielt nach Diebesgut durchwühlten. Dabei fielen ihnen Zigaretten, Sonnenbrillen, Tablets, Handys sowie Werkzeug und andere Kleinteile im Gesamtwert von rund 3000 Euro in die Hände, lässt die Polizei wissen. Aufgrund des Hinweises eines Zeugen richteten sich die ersten Ermittlungen gegen mehrere Kinder, Jugendliche und Heranwachsende, denen bald nicht nur Diebstahlsdelikte, sondern auch Sachbeschädigungen im ganzen Kreisgebiet vorgeworfen wurden.
Bei den weiteren Nachforschungen kristallisierte sich eine Gruppe von zwei 13- Jährigen sowie vier Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren und zwei 19-Jährigen heraus, die in wechselnder Besetzung unterwegs waren, um Straftaten zu begehen. Das Diebesgut wurde von den Tatverdächtigen, denen zwischenzeitlich 52 Straftaten nachgewiesen werden konnten, entweder selbst genutzt oder verkauft. Durch diese Taten entstand ein Sachschaden von zirka 13 000 Euro. Ein Großteil der Delikte wurde von den Beschuldigten gegenüber der Polizei eingeräumt, heißt es in der Mitteilung weiter.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Konstanz hat das Amtsgericht gegen zwei Jugendliche und einen 19Jährigen die Untersuchungshaft angeordnet. Die Ermittlungen der Polizei gehen davon aus, dass die mutmaßlichen Täter noch für weitere Straftaten in Betracht kommen. Deshalb dauern die Ermittlungen noch an.