„Das Buch ist wie ein Kind von mir“

Alttann hat seine erste Dorfchronik – Rita Gresser erzählt, wie viel Arbeit drinsteckt

WOLFEGG - Es ist eine Premiere: Seit Kurzem gibt es die erste Dorfchronik von Alttann. Sie zeigt den Ort vor 50 Jahren und früher. Vier Bürger haben dafür in jahrelanger Arbeit Fotos gesammelt und Texte geschrieben. Eine davon ist Rita Gresser. Katrin Neef hat mit ihr über das Projekt gesprochen.

Frau Gresser, wie ist die Idee zur Dorfchronik entstanden? Das war bei der Eröffnung des Hauses für Bürger und Gäste 2007. Damals haben wir eine Fotoausstellung organisiert, und aus der Bevölkerung kam die Anregung, daraus ein Buch zu machen.

Und dann haben Sie bis heute an dem Buch gearbeitet? Wir haben uns mit dem Thema beschäftigt und 2008 angefangen. Wir mussten uns erst mal an das Projekt herantasten. Es war sehr viel Arbeit. Wir haben Material gesammelt, und dann kamen immer mehr Ideen. Es gab in Alttanns Geschichte unglaublich viel, was man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. Vor rund 1000 Jahren gab es eine Burg Tanne, vor Hunderten von Jahren schon gab es eine Papierfabrik in der Höll bis zu deren Ende im Jahre 1927, und von 1922 bis 1969 brachte eine Teppichweberei in Alttann vielen Einwohnern Brot und Arbeit.

Im Buch sind sehr viele Fotos abgedruckt. Woher haben Sie das Material bekommen? Wir hatten selbst welche, und wir haben einfach die Leute gefragt. Von Vereinen haben wir Fotos bekommen, und wir haben in den Archiven gestöbert, im Rathaus, im Fürstlichen Haus, in der Kirche – wir sind bis nach Rottenburg gefahren, um im Archiv nachzuforschen.

Wie haben Sie die jahrelange Arbeit am Buch erlebt? Es war schön, aber auch anstrengend. Eine lange Zeit. Aber wir haben auch immer wieder Beiträge hinzugefügt. Wir mussten uns zwischendurch schon immer wieder gegenseitig ermuntern weiterzumachen.

Und wie war es dann, als Sie das erste Exemplar in den Händen hielten? Das war ein bewegender Moment. Ich denke, das ist uns allen so gegangen. Das Buch ist wie ein Kind von mir.

FOTO: PR Jahrelang haben Rita Gresser und ihre Mitstreiter Material gesammelt.