Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Biathlon-Chef stellt Russen an Pranger
NOVE MESTO (dpa) - Unbeeindruckt von schweren Dopingverdächtigungen gegen sein Land ist der Russe Anton Schipulin beim BiathlonSprint in Nove Mesto als Zweiter auf das Podest gestürmt. Er blieb am Donnerstag fehlerfrei und wurde nur von Weltcup-Spitzenreiter Martin Fourcade, der seinen fünften Saisonerfolg und den 52. Weltcup-Erfolg seiner Karriere feierte, geschlagen.
Die deutschen Skijäger schafften es nicht auf das Podest. Arnd Peiffer blieb zwar fehlerfrei, lag als Elfter über eine halbe Minute hinter Fourcade. Zur Dopingthematik sagte er: „Ich habe angefangen, den McLarenReport durchzulesen. Es sind eine Menge Indizien“, sagte Peiffer. Aber es sei „ein juristisches Problem, Athleten zu sperren, wenn keine Fakten vorliegen.“Pfeiffer forderte den Biathlon-Weltverband IBU zum Handeln auf.
Vor dem Rennen hatte Weltverbandschef Anders Besseberg die Vorwürfe gegen Russland öffentlich gemacht. Dem Weltverband IBU liege eine Liste mit 31 dopingverdächtigen russischen Athleten vor, sagte er. Darunter seien auch Sportler, die noch aktiv laufen würden. Einige der Athleten seien schon gesperrt, andere hätten ihre Karriere beendet. Hinzu kämen Athletinnen oder Athleten, die bislang noch gar nicht bei internationalen Wettbewerben aufgetaucht seien. Namen nannte er allerdings nicht. „Wenn nur zehn Prozent davon stimmt, ist das eine Katastophe. Aber vorher will ich Beweise sehen. Es ist schade für unseren Sport. Für mich sind alle sauber, solange sie nicht überführt sind“, sagte RekordOlympiasieger Ole Einar Björndalen.