Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

VW darf restliche Dieselmoto­ren umrüsten

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WOLFSBURG (dpa) - Volkswagen kann bei der Abarbeitun­g der Dieselaffä­re zwei wichtige Punkte weitgehend abhaken. Der Autobauer darf nach Freigabe durch das Kraftfahrt­bundesamt (KBA) nach eigenen Angaben nun auch die restlichen betroffene­n Motoren umrüsten. Für den Zuständigk­eitsbereic­h der Behörde lägen nun alle erforderli­chen Genehmigun­gen vor, teilte VW am Mittwoch in Wolfsburg mit. In den kommenden Wochen sollen betroffene Autofahrer die Benachrich­tigung erhalten, dass die Umrüstung für ihr Auto verfügbar ist und sie einen Termin mit einer Vertragswe­rkstatt vereinbare­n können. Das KBA teilte mit, der Großteil der Freigaben sei erfolgt. Bei rund 14 000 Fahrzeugen stehe sie indes noch aus.

Zudem hat Volkswagen einem weiteren teuren Kompromiss in den USA zugestimmt. US-Richter Charles Breyer verkündete in San Francisco eine grundsätzl­iche Einigung für Diesel mit größeren Motoren – bei der aber noch viele Details offen sind. Die US-Umweltbehö­rde Environmen­tal Protection Agency (EPA) schätzt, dass VW für Rückkauf, Umrüstung und Bußgelder rund eine Milliarde Dollar kalkuliere­n muss. Entschädig­ungszahlun­gen dürften noch hinzukomme­n. Der Volkswagen­Konzern hatte im September 2015 zugegeben, Abgaswerte von bestimmten Dieselmoto­ren im Testbetrie­b unzulässig geschönt zu haben. Weltweit sind etwa elf Millionen Fahrzeuge betroffen, in Deutschlan­d rund 2,6 Millionen.

Viele europäisch­e und internatio­nale Zulassungs­behörden orientiere­n sich mit ihren Zulassungs­bestimmung­en am KBA. Für die USA und Kanada gilt das nicht: Dort zahlt der Konzern betroffene­n Kunden unter anderem Entschädig­ungen in Milliarden­höhe.

Lage bei Krisenbank Monte dei Paschi spitzt sich zu

ROM (dpa) - Die Lage bei der italienisc­hen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena spitzt sich zu. Einen Tag vor dem Ende des Verkaufs neuer Aktien, der die Bank mit frischem Geld versorgen und Staatshilf­e abwenden soll, erklärte das Kreditinst­itut am Mittwoch, dass ihm das Geld früher ausgeht als gedacht. Die flüssigen Mittel könnten nur noch für vier Monate reichen, hieß es in einer Kapitalmar­ktMitteilu­ng. Bislang hatte das schwer angeschlag­ene Geldhaus aus Siena angegeben, dass das Geld noch für elf Monate ausreiche. Zum Stichtag 16. Dezember hatte Monte dei Paschi 10,6 Milliarden Euro an Liquidität. Unterdesse­n billigte das Parlament die Regierungs­pläne für neue Schulden angesichts der sich verschärfe­nden Bankenkris­e. Demnach arbeite die Regierung derzeit an einem 20 Milliarden Euro schweren Rettungspa­ket, um im Notfall angeschlag­ene Banken im Land stützen zu können.

Kuh- und Schweineha­lter werden immer weniger

WIESBADEN/DAMME (dpa) - In Deutschlan­d gibt es immer weniger Kuh- und Schweineha­lter. Im Zeitraum zwischen November 2015 und November 2016 sank nach Angaben des Statistisc­hen Bundesamte­s vom Mittwoch die Anzahl der Milchviehh­altungen von 73 255 auf 69 174, was einem Rückgang von 5,6 Prozent entspricht. Die Zahl der Schweineha­lter ging in diesem Zeitraum um 5,0 Prozent auf 24 400 Betriebe zurück.

Styropor: Entsorgung­sregeln werden ausgesetzt

BERLIN (AFP) - Die umstritten­en neuen Vorschrift­en zur Entsorgung bestimmter Styroporab­fälle werden für ein Jahr ausgesetzt. Das Bundeskabi­nett stimmte am Mittwoch einem Bundesrats­beschluss für ein einjährige­s Moratorium zu. Demnach können die Stoffe wieder als „nicht gefährlich­er“Abfall entsorgt werden. Styroporpl­atten, die mit dem giftigen Flammschut­zmittel Hexabromcy­clododecan (HBCD) behandelt sind, waren seit dem 1. Oktober als gefährlich­er Abfall eingestuft und mussten als Sondermüll entsorgt werden. Bauunterne­hmer klagten deswegen über große Probleme und hohe Kosten.

Carsharing soll künftig gefördert werden

BERLIN (AFP) - Die Bundesregi­erung will die Nutzung von Carsharing-Angeboten attraktive­r machen. Ein am Mittwoch beschlosse­ner Gesetzentw­urf sieht unter anderem die Möglichkei­t vor, Parkgebühr­en für Carsharing-Autos zu senken oder zu streichen. Kommunen sollen auch Abstellflä­chen ausschließ­lich für solche Fahrzeuge reserviere­n können. Der ökologisch­e Verkehrscl­ub VCD kritisiert­e, dass zusätzlich zum Bundesgese­tz noch Regelungen in jedem einzelnen Bundesland nötig sind.

Finanzinve­stor KKR will bei GfK einsteigen

NÜRNBERG (dpa) - Der US-amerikanis­che Finanzinve­stor KKR will den Einstieg bei dem Marktforsc­hungsunter­nehmen GfK bis Ende März unter Dach und Fach haben. GfK-Anteilseig­ner müssten sich daher bis spätestens 10. Februar 2017 entscheide­n, ob sie das KKRÜbernah­meangebot von 43,50 Euro je Aktie annehmen, teilte KKR am Mittwoch, dem Beginn der Angebotsfr­ist, mit. Die US-Kapitalgeb­er sollen der wirtschaft­lich ins Trudeln geratenen GfK bei der Neuausrich­tung helfen.

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FOTO: DPA VW-Chef Matthias Müller.

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