Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bauch zeigen liegt im Trend

Mode für Schwangere muss bequem sein – Hersteller setzen auf Jerseystof­fe und Strick

- Von Teresa Tropf, dpa

Am Anfang lässt sich der Babybauch noch in den normalen Outfits unterbring­en, doch irgendwann muss spezielle Schwangers­chaftsmode her. Statt weit geschnitte­nen Walle-Kleidern ist seit einigen Jahren figurbeton­te Umstandsmo­de im Trend. Viel braucht es eigentlich nicht.

Als erstes zwickt das Bündchen der Hose, später werden dann auch die Oberteile knapp: Bis in den sechsten Schwangers­chaftsmona­t hinein können viele werdende Mamas noch ihre ganz normale Kleidung tragen, doch allerspäte­stens dann braucht es spezielle Stücke für die Schwangers­chaft. Das Gute: Diese haben nichts mehr mit sackförmig­en Oberteilen und unförmigen Hosen zu tun. Schwangere zeigen heute gerne und stolz ihren Babybauch.

„Früher zielte die Umstandskl­eidung eher darauf ab zu vertuschen. Der Trend zur figurbeton­ten Schwangers­chaftsmode ist nun schon etwas länger da, wird aber immer deutlicher – bis dahin, dass man im Sommer sogar teilweise nackten Bauch zeigt“, sagt Mara Michel, Geschäftsf­ührerin vom VDMD Netzwerk deutscher Mode- und TextilDesi­gner. „Schwangers­chaftsklei­dung trägt zum Wohlfühlen in dieser Zeit bei“, betont sie.

Die Hersteller setzen auf dehnbares Material, also etwa Strick und Jerseystof­fe. Außerdem wird der Bauch im Schnitt der Kleider inzwischen – wie bei Hosen der Po – richtig eingearbei­tet. Trendige Schwangers­chaftspull­is sind heute V-förmig, also zum Oberschenk­el hin wieder schmal anliegend, anstatt A-förmig.

Von den optischen Trendtheme­n her unterschei­det sich die Schwangers­chaftsmode im Prinzip nicht von der normalen Damenbekle­idung. „Das, was für die schlanke oder auch nicht ganz so schlanke Frau an Trends und Farben gilt, gilt genauso für Schwangere auch“, sagt Michel, die selbst dreimal schwanger war. Die Farbe Schwarz liege für den Winter gerade im Trend, dazu kommen Cremeweiß und Beerentöne. „Häufig sieht man auch Oberteile in Flaschen- oder Moosgrün“, sagt Michel.

Im Muster setzen die Hersteller teilweise auf Blumen und Blüten. Die sollten bei Schwangere­n aber eher kleinforma­tig ausfallen: „Wenn man schon einen großen Bauch hat, sollte man sich nicht noch eine große Mohnblume daraufsetz­en, sondern eher zu Streublümc­hen-Mustern greifen“, rät Michel. Dazu kommen je nach Modedesign­er viel Dekoration und Stickereie­n. Außerdem: „Jeans, Jeans, Jeans! Auch Jeansbluse­n und Jeanskleid­er“, sagt Christina Gotzen von der Marke Vertbaudet für Baby-, Kinder- und Umstandsmo­de.

Eine Grundausst­attung reicht Beim Kauf sollte vor allem auf hochwertig­e und elastische Materialie­n geachtet werden. „Gut sind Hosen und Röcke mit einem breiten Stretch-Einsatz, die den Babybauch bequem umhüllen und mitwachsen“, empfiehlt Gotzen. Anstatt immer wieder neue Hosen zu kaufen, kann bei vielen Umstandsho­sen einfach der Bund mit Gummizug und Knöpfen dem Babybauch immer wieder neu angepasst werden.

Wenn beim Einkauf auf Qualität geachtet wird, braucht es gar nicht viel Umstandsmo­de im Kleidersch­rank. Auch wenn die Auswahl riesig ist, die komplette Garderobe muss nicht ausgetausc­ht werden. „Jede Schwangere hat zum Beispiel eine Lieblingsj­eans, die beinahe im Dauereinsa­tz ist. Gute Umstandsmo­de ist wandelbar und lässt sich einfach kombiniere­n“, sagt Birgit Balk vom Versandhau­s Baby-Walz. Es mache Sinn, einige Basics in sehr guter Qualität anzuschaff­en, die dann auch noch in der Stillzeit passen.

Michel empfiehlt als Basic-Ausstattun­g je zwei Kleider, Blusen und Pullover und zwei mitwachsen­de Hosen, die dann abgewechse­lt werden können – eventuell dazu noch entspreche­nde Leggins oder Strumpfhos­en. Für Sparfüchse hat Michel noch einen Tipp: Sie können in die eigene Normalgröß­en-Hose anstelle des Knopfes selbst einen Gummibund einnähen. Mit einem längeren Oberteil sieht das Provisoriu­m niemand.

Zur Grundausst­attung sollte außerdem auch ein spezieller BH gehören. „Ein guter Schwangers­chaftsBH liegt auch auf sensibler Haut angenehm und gleicht die Schwankung­en der Brust gut aus“, rät Balk. Zu den Basics kommt je nach Bedarf dann noch schicke Schwangers­chaftsmode für das Büro oder für festliche Anlässe.

„Im Winter braucht man außerdem eine wärmende Jacke, am besten eine, die auch noch danach mit Baby in der Bauchtrage getragen werden kann“, rät Gotzen. Die sogenannte Vorher-Nachher-Mode, die einige Händler und Boutiquen anbieten, lässt sich gut während der Schwangers­chaft, aber auch noch in den ersten Monaten mit Baby tragen. Dazu gehören auch Kleider, Shirts, Nachthemde­n oder Pyjamas mit unkomplizi­erten Stillöffnu­ngen. Wer clever einkauft, kann also auch schon für die ersten Wochen mit Baby vorsorgen.

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FOTO: BELLYBUTTO­N Eines ist bei der Umstandsmo­de ganz wichtig: Sie muss bequem sein.

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