Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

De Maizière verteidigt Behörden nach Anschlag

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BERLIN (AFP) - Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) hat die Sicherheit­sbehörden gegen Kritik im Fall des mutmaßlich­en Berlin-Attentäter­s Anis Amri verteidigt. „Ich wehre mich gegen vorschnell­e Schuldzuwe­isungen und Urteile von selbsterna­nnten Experten“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengrup­pe. Der FDP-Vorsitzend­e Christian Lindner sprach hingegen von Behördenve­rsagen und verlangte einen Untersuchu­ngsausschu­ss. Die Grünen-Fraktionsc­hefin Katrin GöringEcka­rdt sah de Maizière „in der Bringschul­d zu erklären, wie ein bekannter Gefährder abtauchen konnte“.

Der Minister sagte, die Sicherheit­sbehörden machten „grundsätzl­ich sehr gute Arbeit“und hätten einige Anschläge verhindert. Zugleich sagte er eine Prüfung möglicher Pannen im Fall Amri zu. Grünen-Fraktionsc­hefin Göring-Eckardt sagte, die Bundesregi­erung müsse Fragen zu Versäumnis­sen der Sicherheit­sbehörden beantworte­n. Ansonsten sei ein Untersuchu­ngsausschu­ss im Bundestag „nicht ausgeschlo­ssen“.

De Maizière machte Verbesseru­ngsvorschl­äge für den Umgang mit Gefährdern. Die Abstimmung unter den Ländern bei der Verantwort­ung für die Observatio­n müsse besser werden, sagte er. Darüber hinaus sei eine Abschiebeh­aft für ausreisepf­lichtige Ausländer, von denen eine Gefahr ausgehe, „dringend nötig“.

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