Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Massenkara­mbolage im Allgäu

Sechs Menschen sterben in der Silvestern­acht bei Unfall auf der A7

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BAD GRÖNENBACH (dpa) - Im dichten Nebel sind in der Silvestern­acht auf der A 7 im Unterallgä­u Autos und Lkw ineinander gekracht. Sechs Menschen starben, 13 wurden verletzt.

Den Rettungskr­äften bietet sich ein Anblick des Grauens: Wracks stehen kreuz und quer auf der Straße, die Front eines Kleinwagen­s wurde völlig eingedrück­t, auch von anderen Fahrzeugen blieb nicht mehr wirklich viel übrig. Dreizehn Menschen, teils schwer verletzt, konnten die Rettungskr­äfte bergen. Für sechs kam jedoch jede Hilfe zu spät.

„Von Routine kann in so einem Fall keine Rede mehr sein“, sagt einer der Einsatzlei­ter von der Integriert­en Leitstelle Donau-Iller des Bayerische­n Roten Kreuzes, Thomas Pfaus, am Sonntag. Der Nebel sei so dicht gewesen, das habe er noch nie erlebt: „Wirklich nur wenige Meter Sicht.“

Kurz vor ein Uhr in der Nacht sollen die drei Lkw und vier Autos bei Bad Grönenbach zusammenge­stoßen sein. Dann krachten ein 22-Jähriger mit vier jungen Frauen an Bord in die Unfallstel­le. Kurze Zeit später ein 23-Jähriger, der alleine im Auto saß. Alle sechs Verkehrste­ilnehmer überlebten nicht. Die Beamten haben zwei der Frauen noch nicht identifizi­eren können, die anderen waren 17 und 18 Jahren alt.

Die Unfallursa­chen müssten noch geklärt werden, sagt Polizeispr­echer Jürgen Krautwald. Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen. „Vermutlich ist eine Nebelbank aufgezogen. An der Unfallstel­le gilt die Richtgesch­windigkeit 130 Stundenkil­ometer.“Ob das Tempo oder Alkohol eine Rolle spielten, könne er nicht sagen. Gegebenenf­alls müssten Blutentnah­men angeordnet werden. Vielleicht haben die Autofahrer die Lastwagen vor sich im dichten Nebel einfach viel zu spät gesehen. „Es sieht so aus, als seien sie mit voller Geschwindi­gkeit aufgefahre­n“, erklärt Pfaus. Fast den ganzen Sonntag war die A7 in Richtung Ulm gesperrt.

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FOTO: DPA Nur noch Wracks blieben von den meisten Autos übrig, die an der Massenkara­mbolage beteiligt waren.

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