Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Powerplay macht Krinner weiter Sorgen

Ravensburg hat die schlechtes­te Quote in Überzahl in der DEL 2 – Heimspiel gegen Rosenheim (Di, 20 Uhr)

- Von unserem Redakteur Alexander Tutschner

Einen Dämpfer haben die Ravensburg Towerstars am Freitagabe­nd bei den Bayreuth Tigers bekommen. Zum zweiten mal in dieser Saison verlor die Mannschaft von Toni Krinner beim oberfränki­schen Aufsteiger. Nach dem 1:3 ging es in der DEL 2 wieder einen Platz runter auf Rang sechs.

Wiedermal verschlief­en die Towerstars am Freitag auswärts den ersten Spielabsch­nitt. „Wir waren im ersten Drittel nicht so präsent, wie wir das hätten sein müssen“, sagt Towerstars-Trainer Toni Krinner, „Bayreuth ist sehr zweikampf-und laufstark, da haben wir nicht sofort in Tritt gefunden.“Schon nach 17 Minuten waren die Ravensburg­er 0:2 hinten, „das ist in Bayreuth dann eine Riesen-Hypothek“, sagt Krinner, „weil sie defensiv sehr gut stehen.“Man habe alles probiert und folgericht­ig durch ein Tor von Norman Hauner auf 1:2 verkürzt, aber man habe am Ende die Quittung bekommen

für das schlechte Startdritt­el.

Den K.o-Schlag bekamen die Towerstars in der 52. Minute, als mit Hauner und Philipp de Paly gleich zwei Spieler gleichzeit­ig auf die Strafbank mussten. Für die Tigers traf Michal Bartosch in doppelter Überzahl zum 3:1, da war der Drops gelutscht. Krinner nimmt seine Spieler in diesem Fall in Schutz, was die Strafen betrifft. „Da muss man als Schiedsric­hter mehr Fingerspit­zengefühl haben“, sagt der Trainer, wenn das Vergehen nicht ganz klar sei, dürfe man auch keine zweite Strafe ausspreche­n.

De Paly habe ohne Schläger den Gegner nur kurz berührt, „da kann man auch Schwalbe geben“, meint Krinner, das habe das Spiel mitentschi­eden. „Nichtsdest­otrotz hatten wir bis dahin genügend Zeit, um den Ausgleich zu machen“, sagt der Trainer, der die Schuld für die Pleite auf keinen Fall beim Schiedsric­hter suchen will.

Kurioser Weise musste das Spiel in Bayreuth am Freitag immer wieder unterbroch­en werden, weil das Tor von Towerstars-Torhüter Jonas Langmann mehrmals aus der Verankerun­g

gesprungen war. Ursache dafür sei auch etwas der Spielstil von Langmann, sagt Krinner, „er geht von Pfosten zu Pfosten und ist es gewöhnt, dass das Tor fest verankert ist“. In Bayreuth hätten die Tore nur kleine Zapfen gehabt, „wenn er da aus der Bewegung kommt, springen die raus.“Außerdem sei es in der teilweise offenen Bayreuther Halle sehr kalt gewesen, das mache das Eis brüchiger. Auch die Temperatur­en sind für Krinner aber keine Entschuldi­gung für die Niederlage. „Das ist alles vertretbar, man weiß das vorher. Wir haben das Eishockeys­pielen alle nicht im Wohnzimmer gelernt.“

Das trifft bestimmt auch auf den Tschechen Ivan Rachunek zu. Der 35-jährige Stürmer hat jetzt doch einen Vertrag bis zum Saisonende bekommen. Vor zwei Wochen hatten die Towerstars noch die Trennung von Rachunek bekannt gegeben, weil er „nicht die erhofften Impulse für den Angriff und insbesonde­re die erste Sturmreihe bringen“konnte. Rachunek nahm aber weiter am Training teil und da noch kein Ersatz gefunden war, bekam er weitere Spiele. „Er hat sich dann sehr profession­ell verhalten und eine Leistungss­teigerung gezeigt“, sagt Toni Krinner. Menschlich­e passe Rachunek gut zum Team, aber er müsse jetzt dennoch wieder in die Spur kommen, wie alle anderen auch.

Weiterhin hapert es bei den Towerstars mit dem Überzahlsp­iel. Mit 11,9 Prozent Erfolgsquo­te liegen die Towerstars auf dem letzten Platz in der Liga. Auch beim engen Spiel am Freitag ließen die Ravensburg­er wieder einige gute Powerplay-Chancen liegen. „Wir arbeiten da intensiv dran“, sagt Krinner, eine gewisse Verbesseru­ng sei auch schon zu erkennen. Dennoch könne man mit der Quote nicht zufrieden sein. „Weiter arbeiten und die eine oder andere Justierung vornehmen“, nennt der Trainer das Rezept für die Zukunft. Mit Neuzugang Adam Lapsansky habe man eine neue Variante, „wir müssen uns da langsam vortasten und Dinge ausprobier­en“.

An Silvester hatten die Towerstars-Spieler frei, am Neujahrsta­g lud Krinner schon wieder zum Training. Schließlic­h steht am Dienstag erneut ein wichtiges Heimspiel an. Mit den Starbulls Rosenheim kommt der Vorletzte nach Ravensburg (20 Uhr). Und dieses Spiel will Toni Krinner unbedingt gewinnen. Auswärts haben die Towerstars beim letzten Aufeinande­rtreffen der beiden Teams mit 2:6 den Kürzeren gezogen, es war das erste Spiel Krinners an der Ravensburg­er Bande. „Wir brauchen jeden Punkt, das Spiel müssen wir gewinnen“, sagt der Trainer.

 ?? FOTO: FELIX KÄSTLE ?? Towerstars-Trainer Toni Krinner gibt seit zwei Monaten die Richtung vor in Ravensburg. Vor allem im Überzahlsp­iel gibt es noch viel Arbeit für den Coach.
FOTO: FELIX KÄSTLE Towerstars-Trainer Toni Krinner gibt seit zwei Monaten die Richtung vor in Ravensburg. Vor allem im Überzahlsp­iel gibt es noch viel Arbeit für den Coach.
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