Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Bauermann hat viel vor mit Würzburg
WÜRZBURG (dpa) - Nach seiner überraschenden Rückkehr in den deutschen Basketball kann es für Dirk Bauermann gar nicht schnell genug gehen. Bereits für den Abend des Neujahrstages setzte der frühere Bundestrainer das erste Training bei seinem neuen Club Würzburg an. „Ich bin ein Kind dieser Liga, ich habe mehr als 20 Jahre in dieser Liga gearbeitet“, sagte der 59-Jährige, „natürlich freue ich mich jetzt sehr, wieder hier zu sein und hoffentlich erneut etwas von Substanz aufzubauen.“
Erst am zweiten Weihnachtstag kehrte Bauermann aus Iran, wo er bis zuletzt als Nationaltrainer tätig war, nach Deutschland zurück – dann ging alles ganz schnell. Nach einer bislang sportlich enttäuschenden Saison trennten sich die Unterfranken am Freitag von Coach Doug Spradley und entschieden sich für den erfahrenen Nachfolger. „Für Dirk Bauermann sprach neben seiner Vita natürlich seine langfristige Perspektive, die er für den Standort Würzburg gedenkt umzusetzen“, sagte Würzburgs Geschäftsführer Gunars Balodis. Bauermann will seinen neuen Club auf lange Sicht in die „deutsche Spitze“führen. „Für mich heißt das, in den nächsten Jahren stabil in die Play-offs zu kommen und dort eine gute Rolle abzugeben“, sagte er. Man wolle langfristig ein „berechtigter Kandidat für eine Halbfinalteilnahme“werden. „Das verlangt eine unglaubliche Kraftanstrengung aller Beteiligten. Es ist ein schwer erreichbares Ziel, aber nicht unrealistisch bei Bündelung aller Kräfte.“
Bauermanns zuvor letzte Anstellung in Deutschland endete im September 2012 beim FC Bayern München. Von 2003 bis 2011 trainierte er die deutsche Nationalauswahl und war lange Zeit als Coach in Leverkusen und Bamberg erfolgreich. Das erste Spiel der Rückrunde absolviert Würzburg am Freitagabend bei der BG Göttingen. Mit nur fünf Siegen aus 16 Spielen liegen die Unterfranken deutlich hinter den Play-offplätzen.