Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Wir zahlen immer
Zum Artikel „Sinn befürchtet Transferunion 2018“(27.12.): Professor Sinn befürchtet eine Transferunion. Faktisch haben wir sie bereits. Seit die EU-Länder, unter Bruch der Maastricht-Verträge, beschlossen, mit Hunderten Milliarden Euro Griechenland künstlich im Koma zu halten ohne Aussicht auf Besserung und die EZB über eine Billion in die Märkte pumpt und damit das Zinsregulativ außer Kraft setzt, zahlt Europa, besonders Deutschland, für die klammen Südländer. Niemand weiß, für wie viele Hundert Milliarden wir haften. Außer Acht gelassen werden meist unsere Target-2-Kredite mit rund 750 Milliarden Euro. Wie viel davon abgeschrieben werden muss, weiß niemand. Für die EZB werden wir nie zahlen müssen, denn sie könnte im Ernstfall so lange Geld drucken, bis es nichts mehr wert ist.
Kaum ein größeres Entwicklungsprojekt ohne finanzielle deutsche Beteiligung. Wir sind ja reich. Uns geht es gut. Warum das so ist, danach fragt niemand. Die OECD stellt fest, dass die deutschen Rentner am längsten arbeiten und dafür so ziemlich die niedrigsten Renten bekommen. Die EZB legt eine Studie vor, wonach der durchschnittliche deutsche Haushalt ein Nettovermögen von 60 000 Euro besitzt. Der Schnitt in den Eurostaaten beträgt gut 100 000 Euro, selbst die Griechen sind reicher als wir.
Ungeachtet dieser Erhebungen wissen alle Länder: Deutschland zahlt. Immer. Überall. Albin Beck, Ehingen
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