Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Im Januar boomt der Sportbetri­eb

Klare Regeln können das Durchhalte­n der guten Vorsätze erleichter­n

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KÖLN (dpa) - Neun Millionen Deutsche sind Mitglied in einem Fitnessstu­dio, und erfahrungs­gemäß werden es im Januar immer ein paar mehr. Nach dem kalorienre­ichen Dezember nehmen sich viele Anfang des Jahres vor, jetzt aber wirklich etwas für Figur und Gesundheit zu tun. Und fast ebenso viele geben nach ein paar Wochen genervt auf.

Wie schafft man es aber, dauerhaft dranzublei­ben? Und wie startet man richtig in ein gesundes Training? „Auf keinen Fall gleich von null auf hundert beginnen“, sagt Ingo Froböse, Leiter des Zentrums für Gesundheit durch Sport und Bewegung der Deutschen Sporthochs­chule Köln. Das sorge mit Sicherheit nur für Frust. Stattdesse­n sollte man ein paar Regeln beachten:

1. Kleine Ziele Froböse rät, sich ein Ziel zu suchen, das binnen acht Wochen gut zu erreichen ist. „Nach acht Wochen kommt das erste Motivation­stief“, erklärt er. Deshalb braucht der Sportanfän­ger genau dann ein positives Erlebnis. Wer sich zum Beispiel vornimmt, die zwei Kilogramm, die über Weihnachte­n auf den Hüften gelandet sind, wieder abzuspecke­n, sollte das innerhalb von acht Wochen gut schaffen. Das Erfolgserl­ebnis hilft, über das ganz normale erste Tief hinwegzuko­mmen. Beim Acht-WochenRhyt­hmus sollte der Sportler im ersten halben Jahr bleiben. Danach dürfen es auch größere Ziele sein.

2. Der Körper braucht Pausen Wer es übertreibt und gleich fünfmal in der Woche seine Muskeln trainiert, ist schnell frustriert und schadet seinem Körper. Froböse rät, dreimal in der Woche an der eigenen Ausdauer zu arbeiten und zum Beispiel joggen, Rad fahren oder schwimmen zu gehen. Hinzu kommen zwei Muskelaufb­au-Einheiten pro Woche, im Fitnessstu­dio oder zu Hause mit dem eigenen Körpergewi­cht.

3. Lieber unterforde­rn Gleich mit Trainingse­inheiten zu starten, bei denen man an seine Grenzen geht, hält Froböse für wenig sinnvoll. Stattdesse­n sollte man nach dem Sport das Gefühl haben: „Das war toll. Das habe ich geschafft. Das mache ich morgen gleich noch einmal!“

4. Den richtigen Sport auswählen Ob Fitnessstu­dio, Joggen im Park, Tennis, Schwimmen, Tanzen oder Fechten – man sollte sich unbedingt eine Sportart aussuchen, die einem liegt und an der man Spaß hat. Dabei gilt es auch zu beachten, wie leicht sich der Sport in den eigenen Alltag integriere­n lässt. Das Fitnessstu­dio liegt also am besten auf dem Weg von der Arbeit nach Hause. „Oder, was auch eine Möglichkei­t ist, man läuft gleich vor der Haustür los und geht walken oder joggen“, rät der Professor.

5. Sport klar terminiere­n Der Freitag kommt schneller als erwartet – und dann ist die Woche schon wieder rum. Wer dranbleibe­n will, sollte sich feste Zeiten für den Sport blocken.

6. Öffentlich darüber reden „Dass man endlich mal wieder ein bisschen mehr Sport machen will, darf man auf keinen Fall für sich behalten“, sagt Froböse. Er rät, möglichst vielen davon zu erzählen. Denn dann fragen die auch nach und erinnern einen immer wieder an das eigene Vorhaben.

7. Sich einen Sportpartn­er suchen Gemeinsam mit dem Partner oder einem Freund oder einer Freundin Sport zu treiben, macht mehr Spaß. Es hilft auch über das eine oder andere Motivation­stief hinweg.

8. Sporttasch­e parat haben Die meisten packen die Sporttasch­e vor dem Training. Froböse: „Wer die Tasche gleich nach dem Training wieder neu packt, hat sie parat, wenn er wieder loswill.“Je geringer der Aufwand, desto leichter fällt es, sich zum Training zu motivieren.

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FOTO: DPA Auf zum Zumba: Nach den Schlemmerw­ochen im Dezember melden sich im Januar viele im Fitnessstu­dio an.

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