Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mutmaßlich­er Attentäter soll für IS gekämpft haben

Noch kein Durchbruch bei der Fahndung nach dem Angreifer von Istanbul

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ISTANBUL (AFP/dpa) - Bei der Fahndung nach dem mutmaßlich­en ISAngreife­r auf eine Silvesterp­arty in Istanbul hat die türkische Polizei auch am dritten Tag in Folge keinen Durchbruch vermeldet. Zwar nahmen die Sicherheit­skräfte in Istanbul nach einem Bericht der staatliche­n Nachrichte­nagentur Anadolu bis Dienstag 16 Verdächtig­e fest, darunter am Atatürk-Flughafen auch zwei Ausländer. Die Festnahme des Täters selbst wurde von den Behörden aber nicht mitgeteilt. Die Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) hatte den Angriff in der Silverster­nacht mit 39 Toten am Montag für sich reklamiert.

Der mutmaßlich­e Attentäter hat türkischen Presseberi­chten zufolge für die Dschihadis­tenmiliz Islamische­r Staat (IS) in Syrien gekämpft. Daher scheine er „sehr profession­ell in der Handhabung von Feuerwaffe­n gewesen zu sein“, schrieb die Zeitung „Hürriyet“unter Berufung auf Ermittler. Die Behörden hätten den Angreifer identifizi­ert. Er habe Erfahrung im Straßenkam­pf gehabt und sei „besonders ausgewählt“worden für den Angriff. Die Behörden äußerten sich bisher nicht zur Identität des flüchtigen Attentäter­s, verbreitet­en aber Fotos, die ihn beim Geldwechse­ln zeigen sollen. Auch tauchte in der Presse ein Video auf, dass den Angreifer auf dem TaksimPlat­z zeigen soll. Laut der Zeitung „Habertürk“benutzte der Angreifer ein Sturmgeweh­r vom Typ Kalaschnik­ow. Demnach feuerte er rund 120 Schuss ab.

Den Berichten zufolge soll der Attentäter aus Zentralasi­en stammen und Verbindung­en zur IS-Zelle haben, die den Angriff auf den AtatürkFlu­ghafen im Juni verübt haben soll, bei dem 47 Menschen getötet wurden. Mehrere der Attentäter stammten ebenfalls aus Zentralasi­en. Die Regierung in Kirgistan erklärte, sie prüfe Berichte über die Verwicklun­g eines Kirgisen in den Anschlag und stehe in Kontakt mit den türkischen Behörden. Laut „Habertürk“traf der Mann Mitte zwanzig im November in der zentralana­tolischen Stadt Konya mit seiner Frau und seinen zwei Kindern ein, um „keine Aufmerksam­keit“zu erregen. Seine Frau sei unter den Verdächtig­en, die festgenomm­en wurden.

Das türkische Parlament hat den Ausnahmezu­stand am Abend erneut um drei Monate verlängert. Er wurde nach dem Putsch am 15. Juli verhängt und wäre am 19. Januar ausgelaufe­n.

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