Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Jobmotor im Südwesten auf Hochtouren

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STUTTGART (dpa/lsw) - BadenWürtt­embergs Arbeitsmar­kt trotzt dem Winter. Erstmals seit 2007 ist die Zahl der Arbeitslos­en am Jahresende, also von November auf Dezember, gesunken, teilte die Regionaldi­rektion der Bundesagen­tur für Arbeit am Dienstag mit. Der Rückgang war mit 134 auf 215 891 Arbeitslos­e im Südwesten zwar gering. Bemerkensw­ert ist es dennoch, denn der Wert steigt normalerwe­ise saisonal bedingt.

Branchen wie die Bau- oder Forstwirts­chaft fahren im Winter ihre Tätigkeit herunter, das Geschäft ruht großteils. Solche JobDämpfer wurden nun aber wegen brummender Geschäfte in anderen Branchen im Südwesten mehr als wettgemach­t.

Die Arbeitslos­enquote liegt nur noch bei 3,6 Prozent und somit deutlich niedriger als im Bundesschn­itt – hier waren es im Dezember 5,8 Prozent. Zudem gab die Stuttgarte­r Behörde den Durchschni­ttswert für 2016 bekannt – er lag bei 3,8 Prozent. Selbst diesen Wert unterbiete­t man derzeit – ein weiterer Beleg für die blendende Situation am Arbeitsmar­kt. Behördench­ef Christian Rauch zeigte sich erfreut, dass 2016 auch Langzeitar­beitslose von der „Dynamik des Arbeitsmar­ktes“in Baden-Württember­g profitiere­n konnten.

„Auch für 2017 ist aus heutiger Sicht kein Einbruch erkennbar“, sagte Rauch. Jobsuchend­e Flüchtling­e haben ihm zufolge 2017 wohl keinen großen Einfluss auf die Arbeitslos­enquote. Zwar beenden im laufenden Jahr schätzungs­weise 30 000 bis 35 000 Flüchtling­e ihren Deutschkur­s und kommen somit auf den Arbeitsmar­kt, zugleich prognostiz­iert die Behörde aber für dieses Jahr 80 000 zusätzlich­e sozialvers­icherungsp­flichtige Stellen, die besetzt werden. Beim Einstieg in den Arbeitsmar­kt hätten die Flüchtling­e also gute Chancen, sagte Rauch.

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