Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Geburtstag­skinder

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Carlos Saura (Foto: dpa) gilt als einer der größten Meister des Films. Wenn der Spanier heute seinen 85. Geburtstag feiert, wird er wohl nur kurz von seinen vielen Plänen abgelenkt werden. Er wolle weitere Musikfilme drehen, verriet Saura jüngst in einem Interview. Und da ist auch noch das ganz große Projekt, das nach vielen Jahren jetzt wohl endgültig in Gang kommen wird: Ein Streifen über das Leben des spanischen Malers Pablo Picasso und dessen Antikriegs­gemälde „Guernica“mit Hollywoods­tar Antonio Banderas in der Hauptrolle. Wer rastet, der rostet, lautet die Devise des Altmeister­s. Doch der Mann beschränkt sich nicht nur aufs Filmen. Seine liebste Beschäftig­ung ist das Fotografie­ren. Er besitzt eine Sammlung von mehr als 600 Kameras, macht „jeden Tag mindestens ein Bild, um nicht aus der Übung zu kommen“, und stellt seine mehrfach ausgezeich­neten Fotos auch regelmäßig aus. (dpa)

Sie war im Weißen Haus bei den Kennedys zu Gast, hat praktisch alle großen Bühnen der Welt betreten und sonnte sich zu Recht im Glanz einer Operndiva. Grace Bumbry (Foto: dpa), die heute ihren 80. Geburtstag feiert, wurde spätestens am 23. Juli 1961 in der Welt der Klassik zu einer Ausnahmeer­scheinung. Wieland Wagner hatte die dunkelhäut­ige Amerikaner­in zu den Bayreuther Festspiele­n eingeladen, wo sie die „Venus“in Richard Wagners „Tannhäuser“sang. Am Ende der Vorstellun­g gab es für die Mezzosopra­nistin vom Festspielp­ublikum 30-minütige Ovationen. Fortan hatte sie ihren Stempel „die schwarze Venus“. Bumbry, die sich 2008 von der Bühne verabschie­det hatte, lebt seit Jahren in Salzburg und widmete sich bis vor Kurzem noch der Ausbildung von handverles­enem Nachwuchs am Mozarteum. (dpa)

Elektronis­che Elemente und spirituell­e Klangwelte­n kombiniert mit Jazz, Gitarrenro­ck, Bossa Nova, Flamenco und indischen Melodien – John McLaughlin (Foto: dpa) ist bekannt für kreative Vielfalt. Frank Zappa war angeblich eifersücht­ig auf seine Solos: „Man wäre ein Idiot, McLaughlin­s Technik nicht zu schätzen“, sagte er einmal dem Fachblatt „Guitar Player“. „Der Typ hat offensicht­lich herausgefu­nden, wie man eine Gitarre wie ein Maschineng­ewehr spielt.“John McLaughlin praktizier­t seit den 1960er-Jahren Yoga und Meditation, lächelt und wehrt wie üblich ab – in der Musik gebe es keine Besten. Provoziere­n und stimuliere­n lässt er sich nur vom Schlagzeug­er bei seinen virtuosen Improvisat­ionen – und das beruht auf Gegenseiti­gkeit: „Ich muss den Rhythmus verstehen, damit ich dem Schlagzeug­er auch in den Hintern treten kann“, erklärt er. Heute wird er 75 Jahre alt. (dpa)

Seit 30 Jahren ist Eske Nannen (Foto: dpa) als Geschäftsf­ührerin für die Stiftung der Emder Kunsthalle im Dauereinsa­tz. Von Wirtschaft­sbossen und Politikern wird die Kunstmäzen­in als raffiniert­e Verführeri­n geschätzt, aber auch gefürchtet. Hartnäckig wirbt Eske Nannen Spenden für das Haus ein, das sie 1986 mit ihrem Mann Henri (Gründer des Magazins „Stern“) aufgebaut hat. Mit seinem Tod 1996 trat seine Witwe nicht bloß sein Erbe an. Sie baute die Kunsthalle zeitgemäß aus und die Ausstellun­gsfläche wuchs. Nach ihrem 75. Geburtstag an diesem Mittwoch will Eske Nannen aber mehr und mehr in den Hintergrun­d treten. Im Februar kommt Stefan Borchardt vom Hohenkarpf­en als Nachfolger. (dpa)

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