Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Großbrand zerstört 100 Häuser in Valparaíso
SANTIAGO DE CHILE (AFP) - Bei einem Großbrand in der westchilenischen Küstenstadt Valparaíso sind am Montag mindestens 100 Häuser sowie 50 Hektar Wald zerstört worden. Das Feuer sei auf einem Hügel südlich des Stadtzentrums ausgebrochen und habe sich rasch ausgebreitet, teilte das Innenministerium mit. Mindestens 19 Menschen wurden verletzt. Etwa 200 Menschen mussten nach Angaben des Katastrophenschutzes wegen des Feuers ihre Häuser verlassen. Fast 48 000 Haushalte waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Die meisten Verletzten wurden wegen Atembeschwerden behandelt, wie der stellvertretende Innenminister Mahmud Aleuy sagte. „Zum Glück gibt es keine Todesopfer.“Über der Hafenstadt lag eine riesige Rauchwolke. Die Behörden riefen die höchste Alarmstufe aus.
Hunderte Feuerwehrleute und zehn Löschflugzeuge waren im Einsatz, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Hohe Temperaturen, starker Wind sowie die vielen schmalen Gassen der sich über mehr als 40 Hügel erstreckenden Stadt erschwerten die Löscharbeiten.
Die 270 000 Einwohner zählende Stadt gehört zu den beliebtesten Touristenzielen des Landes. Sie ist bekannt für ihre Kopfsteinpflasterstraßen und bunten Häuser sowie für ihre Zahnradbahnen, die steile Hänge hinauffahren. Die „Perle des Pazifik“liegt rund 120 Kilometer nordwestlich von Santiago de Chile, ist Sitz des chilenischen Parlaments und zählt seit 2003 zum Weltkulturerbe. Auf einem der Hügel liegt das Haus des 1973 verstorbenen Literatur-Nobelpreisträgers Pablo Neruda, das heute ein Museum beherbergt.