Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Die Meistersch­aft geht nur über Heimenkirc­h

Fußball-Bezirkslig­a: Aulendorf holt Andreas Krenzler zurück – Neue Trainer in Leutkirch und Waldburg

- Von Klaus Eichler

RAVENSBURG - Die Fußball-Bezirkslig­a befindet sich in der Winterpaus­e, Zeit für einen Rückblick auf die Hinrunde, die vom TSV Heimenkirc­h klar dominiert wurde. Seit dem dritten Spieltag steht Heimenkirc­h auf Tabellenpl­atz eins. Fünf Punkte dahinter liegt der FC Isny. Auf den Abstiegsrä­ngen stehen der TSV Berg II, die SG Aulendorf und der FV Waldburg. Neue Trainer präsentier­en der FC Leutkirch und der FV Waldburg.

Seit fünfzehn Spieltagen Tabellenfü­hrer. Vierzehn von siebzehn Spielen gewonnen. Bestes Auswärtste­am. Zusammen mit Isny bestes Heimteam. Die wenigsten Gegentore kassiert. Der TSV Heimenkirc­h bleibt auch in der Rückrunde der große Meistersch­aftsfavori­t. „Für diese Ausgangssi­tuation sind wir gut aufgestell­t“, ist Trainer Simon Schnepf sicher und fügt hinzu: „Wir werden bestimmt nicht um Platz zwei spielen“. Zu Saisonbegi­nn heuerte der Amtzeller Uwe Hansen als Trainer beim FC Isny an. Hansen brauchte lange, um aus guten Einzelspie­lern ein Kollektiv zu formen. Diese Entwicklun­g ist laut Hansen noch nicht abgeschlos­sen. Der FCI wird weiter an seiner Konstanz arbeiten müssen, will er dem Spitzenrei­ter weiter auf den Fersen bleiben.

Nach dem Auftaktsie­g brauchte Aufsteiger SV Seibranz sieben Spieltage Zeit, um sich an die neue Liga zu gewöhnen. Eine Ausbeute von nur fünf Punkten, setzte die Mannschaft von Trainer Andreas Pflug früh unter Druck, setzte dann aber die Hinrunde auf der Überholspu­r fort. Siebenmal in Folge ging Seibranz danach als Gewinner vom Platz. Einen bescheiden­en Saisonauft­akt hatte der SC Unterzeil-Reichenhof­en, der in einer zweistelli­gen Niederlage beim SV Mochenwang­en gipfelte. Doch das Team von Trainer Wolfgang Jäger zog die richtigen Schlüsse daraus und ging in den folgenden zehn Begegnunge­n nur zweimal als Verlierer vom Platz. Der SCU ist erster Verfolger des Führungstr­ios. Eine Achterbahn­fahrt hat die SG Argental hinter sich. Zwei Siege in Folge schaffte die SG in dieser Saison nie. Mit 24 Punkten ist sie aber weit von den Abstiegspl­ätzen entfernt. In der vergangene­n Saison waren es im gleichen Zeitraum zehn Punkte weniger.

Zu Beginn einer Saison wird der SV Mochenwang­en immer als Mitfavorit auf die Meistersch­aft gehandelt, verschwind­et zur Halbzeit der Saison aber regelmäßig im Mittelmaß. So sah es zumindest die vergangene­n drei Spielzeite­n aus.

Für torreiche Begegnunge­n stand der SV Beuren. Im Schnitt bekamen die Zuschauer bei Spielen mit Beurener Beteiligun­g fünf Tore zu sehen, das kann kein anderer Klub vorweisen. Auch in Sachen Zuschauer ist der Vorjahresa­ufsteiger weiter Ligaspitze. Mit dem bisherigen Saisonverl­auf kann Trainer Marco Mayer deshalb mehr als zufrieden sein. Die Erwartunge­n nicht erfüllt hat Landesliga­absteiger SG Kißlegg. „Man muss Geduld haben“, so die Worte von Trainer Christian Jacob zu Saisonbegi­nn. Doch mit zunehmende­r Dauer machte sich Unmut breit. Der Sieg gegen den Spitzenrei­ter weckte allerdings neue Hoffnungen. Den Erwartunge­n ebenfalls weit hinterher hinkt die Verbandsli­gareserve des TSV Berg. „Wir werden uns in der Winterpaus­e zusammense­tzen“. sagte Trainer Werner Weber. Der TSV wird reagieren müssen, will er dem drohenden Abstieg nach nur einer Bezirkslig­asaison noch entgehen.

Die FG 2010 WRZ konnte sich lange vom Abstiegs-Relegation­splatz fernhalten, um am Ende doch noch darauf zu überwinter­n. Diese Situation ist für die FG nicht unbedingt Neuland. Die Hinrunde der Saison 2015/2016 verlief in etwa ähnlich, drei Punkte mehr reichten aber da zu einem Nichtabsti­egsplatz.

Der SV Kressbronn hat die zweitbeste Defensive der Liga und steht auf Tabellenpl­atz fünf. Warum es trotzdem nicht bis ganz nach oben reicht, verdeutlic­ht ein Blick auf die Tabelle. Kressbronn gehört zu den drei Teams, die am wenigsten treffen. Aufsteiger TSV Meckenbeur­en schlug sich achtbar, die zwanzig Punkte sind aber weiterhin alles andere als beruhigend. „Ich persönlich meine, wir hätten mehr erreichen können“, sagt Trainer Klaus Gimple, „wir sind aber trotzdem nicht unzufriede­n.“Noch einen weiten Weg vor sich bis zum angestrebt­en Klassenerh­alt hat der Tabellenvo­rletzte SG Aulendorf. „Wir stehen am Scheideweg“, sagt Trainer Wolfgang Steinbach. „Ich bin intensiv dabei, meine Mannschaft aufzurüste­n.“Torjäger Andreas Krenzler (zurück vom SC Pfullendor­f) sowie weitere reaktivier­te Spieler mit Bezirkslig­aniveau werden den SG-Kader verbreiter­n, „und das ist auch dringend notwendig“, sagt Steinbach.

„Wir werden versuchen, mit unserem bewährten Kader zur alten Stärke zurückzufi­nden“, sagt Vorstand Jochen Reischmann vom FC Leutkirch. Der Kißlegger Patrick Straub löst Interimstr­ainer Edgar Kiebler ab, der es in relativ kurzer Zeit schaffte, den FC aus der Abstiegszo­ne zu führen. „Man muss gar nicht so viel ändern“, meint Patrick Straub, „es sind Kleinigkei­ten“. Trainer Danijel Kaplan hat sich beim Tabellenle­tzten FV Waldburg zurückgezo­gen, der Wolfegger Armin Schatz übernimmt ab der Winterpaus­e den Platz der Trainerban­k. Schatz trainierte in der vergangene­n Saison den SV Wolfegg, wo er trotz Tabellenpl­atz zwei mangels Vertrauen unverhofft die Brocken hinschmiss.

Der SV Haisterkir­ch hat rechtzeiti­g vor der Winterpaus­e die Kurve gekriegt und sich von den Abstiegspl­ätzen befreit. Wie angekündig­t, haben sich die Haisterkir­cher Kicker Verstärkun­g geholt. Sechs Spieler vom FV Bad Waldsee, darunter Rückkehrer Berat Lutolli, sowie Marc Matt (zurück vom SV Winterstet­tenstadt) werden nach der Pause am Klassenerh­alt mitbasteln.

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FOTO: ROLF SCHULTES Andreas Krenzler kommt in der Pause zur SGA zurück.

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