Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Toprak: „Kann sein, dass ich gehe ...“
Ravensburgs Bundesligastar über seine Ziele für die Rückrunde mit Bayer Leverkusen
RAVENSBURG - Ab heute bereitet sich Bayer Leverkusen in Orlando/ Florida auf die Rückrunde vor. Mit dabei: Der aus Ravensburg stammende Vizekapitän Ömer Toprak. Felix Alex sprach mit ihm während des letzten Tages seines Heimaturlaubs in der „FruitBar“seines Bruders Harun.
Herr Toprak, Sie waren jetzt fast zwei Wochen in der Heimat, wie haben Sie die Zeit verbracht? Ömer Toprak: „Ich war seit dem 22. Dezember zu Hause und habe die Zeit meiner Familie und Freunden gewidmet. Wenn man alle drei Tage ein Spiel hat, ist das ja eher schwer. Zudem war ich viel in der „FruitBar“meines Bruders.“
Gab es während des Urlaubs nur Smoothies – oder haben Sie auch mal gesündigt? Ganz ehrlich: Ich mag Smoothies wirklich sehr gern. Als Sportler achtet man sehr auf seine Ernährung, man muss wissen, was man will. Ich halte persönlich wenig davon, in den Ferien übermäßig zu sündigen und das dann später mühsam abzutrainieren. Begegnen Ihnen die Leute in Ravensburg anders als im Rheinland? Ich freue mich immer, wenn ich den Leuten mit einem Autogramm oder Foto eine Freude machen kann, da ist es egal, ob es im Stadion oder hier privat ist. Dennoch kennen mich hier natürlich einige Leute von früher. Ich kann manche Gesichter zuord- nen, deshalb ist es schon etwas anders.
Jetzt geht es mit Bayer Leverkusen ins Trainingslager nach Orlando. Gerade rechtzeitig, wenn es hier anfängt zu schneien. Ich freue mich auf die Temperaturen dort. Ich bin ja, was Wintersport angeht, eher untalentiert, deshalb hält sich meine Begeisterung dafür in Grenzen.
Die Hinrunde der Bundesliga ist für Leverkusen eher holprig verlaufen. Was ist diese Saison noch drin? Wir wissen, dass wir zu wenig Punkte haben. Dennoch haben wir es auch die letzten Jahre geschafft, uns nach einem nicht so tollen Start für die Champions League zu qualifizieren. Wir werden nun detailliert am System arbeiten und wollen dann durchstarten.
Wie sind Sie persönlich mit Ihrer Hinrunde zufrieden? In der „kicker“-Rangliste der Bundesliga-Innenverteidiger sind Sie im Vergleich zum Vorjahr abgerutscht, stehen nur noch in der Rubrik „Blickfeld“, Ihr jüngerer Kollege Jonathan Tah mit dem Prädikat „internationale Klasse“jedoch auf Platz zwei. Irgendwelche Noten interessieren mich nicht. Dass wir mit Jonathan Tah und Aleksandar Dragovic gute Spieler dabei haben, wissen wir. Aber ich bin lange dabei, brauche keine Bewertung.
Angeblich sollen Sie sich mit Dortmund einig sein … Ich bin seit fast sechs Jahren in Leverkusen, in fünf haben wir die Champions League erreicht. Ich bin zweiter Kapitän und meine Konzentration gilt Leverkusen. Mein Vertrag hier läuft noch bis 2018, aber ich kann bestätigen, dass in diesem eine Ausstiegsklausel verankert ist. Ich kann also nichts garantieren – kann sein, dass ich bleibe, kann sein, dass ich gehe.“
Welche Ziele verfolgen Sie mit der türkischen Nationalmannschaft? Ziel ist ganz klar die WM in Russland, da wollen wir alle hin. Sollte es nicht klappen, geht es für mich trotzdem weiter, ich bin 27 Jahre alt, ans Aufhören verschwende ich noch keinen Gedanken.