Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Die Wölfe sind in Deutschlan­d seit Jahren auf dem Vormarsch

Bundesland­wirtschaft­sminister Christian Schmidt (CSU) spricht sich für eine „beschränkt­e Abschussfr­eigabe“aus

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PASSAU (AFP) - In der Debatte über den Umgang mit Wölfen in Deutschlan­d hat sich Bundesland­wirtschaft­sminister Christian Schmidt für eine „beschränkt­e Abschussfr­eigabe“ausgesproc­hen. Angesichts der wachsenden Zahl von Wölfen müsse der Bestand reguliert werden, sagte Schmidt der „Passauer Neuen Presse“. In anderen Ländern gebe es solche Abschusspl­äne bereits. Der Wolf habe in Deutschlan­d keine natürliche­n Feinde. „In einem dicht besiedelte­n Land wie bei uns müssen der Ausbreitun­g Grenzen gesetzt werden“, sagte Schmidt. „Mir scheint, wir sind an einen Punkt angekommen, an dem gehandelt werden muss.“

Die Wölfe sind in Deutschlan­d seit Jahren auf dem Vormarsch. Zuletzt wurden 46 Rudel, mehr als ein Dutzend Wolfspaare und mehrere sesshafte Einzeltier­e nachgewies­en. Mittlerwei­le leben Wölfe in sechs Bundesländ­ern, vor allem in Sachsen und Brandenbur­g.

Immer wieder kommt es zu Angriffen auf Schafe und Wildtiere, was die Diskussion um eine Bejagung der Raubtiere befeuert. Zuletzt hatte sich der Direktor des Zoos von Halle, Dennis Müller, für den Abschuss von auffällige­n Wölfen ausgesproc­hen. Im vergangene­n November forderten auch die Umweltpoli­tiker der Union in einer sogenannte­n Dresdener Erklärung, Problemwöl­fe zu bejagen. Sachsen traf in einem Management­plan für Wölfe bereits entspreche­nde Regelungen. Tiere, die aggressiv gegenüber Menschen auftreten und wiederholt und trotz Schutzmaßn­ahmen Nutztiere reißen, können in Ausnahmefä­llen vergrämt oder abgeschoss­en werden.

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FOTO: EPD Nicht des Menschen bester Freund: Wölfe im Nationalpa­rk Bayerische­r Wald.

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