Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Grüne Zündlerin
Zum Artikel „ Diesmal geht es um ein kleines Wort“( 3.1.): Polizistinnen und Polizisten sind oft im Einsatz, damit wir fröhlich feiern können. Sie bringen Herz, Leib und Verstand ein, um unsere rechtsstaatlichen Grundlagen zu schützen. Nicht immer dürfen oder durften sie das – zuletzt an Silvester 2015 in Köln. Jetzt, an Silvester 2016 durften sie und sie haben ihren Job richtig gut gemacht.
Es ist nicht immer einfach, aber aufgrund der großen Linie doch gut, Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen zu sein. In Bezug auf die Äußerungen von Frau Peter zum Silvestereinsatz der Polizei kann man nur den Kopf schütteln und sich schämen.
Die Zündschnur brennt und eigentlich braucht’s jetzt eine politische Kraft, sie auszutreten. Was wir aber nicht brauchen, ist eine Zündlerin aus dem grünen Lager, die den populistischen Rattenfängern von Rechtsaußen die Menschen hinterhertreibt. „Setzen, sechs!“, hieß es früher in der Schule nach dummen Äußerungen. Erwachsene Menschen mit Anstand zögen nach so einem Fauxpas die Konsequenzen. Eugen Schlachter, Maselheim
Freiheit und Sicherheit verloren Zum Artikel „ Silvesterpartys unter Polizeischutz“( 2.1.): 1 500 Polizisten für die Silvesternacht in Köln – noch 200 Kräfte wurden nachgefordert und mit einem gewissen Stolz wird verkündet: „Das Konzept der Polizei ging auf.“Positive Gefühle weckt das bei mir trotzdem nicht. Wenn das die Zukunft ist, dass Großveranstaltungen nur noch unter massivem Polizeischutz stattfinden können, dann haben wir einen wichtigen Teil unserer Freiheit und Sicherheit verloren.
Immerhin spricht auch die „Schwäbische Zeitung“im ersten zusammenfassenden Bericht über Silvesterpartys in Großstädten von massivem Polizeischutz, Zäunen, Betonsperren, Maschinengewehren, ausgeleuchteten Teilen der Innenstädte und postenbeziehender Polizei. Wenn der Schutzgebende sich vor dem Schutzsuchenden beschützen lassen muss, ist es höchste Zeit, etwas zu ändern. Wenn dazu bekannte Terrorsympathisanten einen Anschlag planen und erfolgreich durchführen können und hinterher sämtliche mit dem Fall betrauten Behörden versichern, nichts falsch gemacht zu haben, dann stimmt manches nicht. Unser Staat sollte nicht nur bunt, menschlich und tolerant, sondern in solchen Fällen auch wehrhaft sein. Die bestehenden Gesetze müssten nur konsequent angewendet werden. Manfred Born, Ochsenhausen
Das Kind beim Namen nennen Zum Leitartikel „ Die Demokratie ist wehrhaft“( 3.1.): Aus den Vorfällen von Silvester 2015 hat unsere Polizei die richtigen Erkenntnisse gezogen und mit Augenmaß entschlossen und effektiv gehandelt.
Die Benutzung des Begriffs „Nafri“ist ein einfaches Kürzel, von denen wir in unserer Gesellschaft mittlerweile Tausende verwenden. Die zweckoptimierte Kürzung des Begriffs „Nordafrikanischer Intensivtäter“, den die Polizei intern und in einem Tweet verwendet hat, beschreibt exakt die Personengruppe, die Silvester 2015 größtenteils auffällig und straffällig wurde. Niemand, der in Zukunft mit dem Begriff „Nafri“in Zusammenhang mit Köln „herumhantiert“, ist ein übler Rassist, sondern jemand, der den Mut hat, entgegen aller Political Correctness das Kind beim Namen zu nennen. Raimund Oelhaf, Esenhausen
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