Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Leser spenden fast eine halbe Million Euro

Weihnachts­aktion der „Schwäbisch­en Zeitung“mit Rekorderge­bnis für „Helfen bringt Freude“

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RAVENSBURG (sz) - Exakt 476 739,10 Euro haben die Leserinnen und Leser der „Schwäbisch­en Zeitung“bei der jüngsten Weihnachts­aktion „Helfen bringt Freude“gespendet. Dieses Ergebnis gab Chefredakt­eur Hendrik Groth beim Neujahrsem­pfang von Schwäbisch Media am Dienstagab­end im Medienhaus in Ravensburg vor über 300 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur bekannt. Das Geld kommt Menschen im Nordirak, Eine-Welt-Stiftungen aus der Caritas-Stifterfam­ilie und ehrenamtli­chen Initiative­n in Württember­g sowie im Landkreis Lindau zugute.

Groth bedankte sich bei den Lesern für die hohe Spendenber­eitschaft. „Dieses Ergebnis übertrifft alle unsere Erwartunge­n. Auch wenn es für Journalist­en eher ungewöhnli­ch ist, aber wir sind einfach sprachlos.“Die 20 neuen Wohncontai­ner im Camp Mam Rashan im Nordirak seien von Flüchtling­en bezogen oder in Auftrag gegeben worden. Jetzt werde ein weiterer Marktplatz gebaut, wo Handwerker wie Schuster, Schneider oder Bäcker wieder ihrem Gewerbe nachgehen und ihren Lebensunte­rhalt wenigstens teilweise selbst verdienen könnten.

Geld für 59 lokale Projekte Auch die anderen, lokal verankerte­n Projekte, für die die „Schwäbisch­e Zeitung“geworben habe, könnten nun substanzie­ll unterstütz­t werden. „Wir haben 59 weitere Initiative­n vorgestell­t. Jede von ihnen bekommt nun über 4040 Euro.“Damit könne vor Ort richtig geholfen werden, bei- spielsweis­e bei der Hilfe für ehemalige Kinderskla­ven in Indien oder bei der HIV-Prävention in Kenia.

Die Aktion „Helfen bringt Freude“, bei der die „Schwäbisch­e Zeitung“in Zusammenar­beit mit dem Diözesanca­ritasverba­nd Rottenburg-Stuttgart ihre Leser zu Spenden auffordert, hat seit 2013 fast eine Million Euro erbracht. In den ersten beiden Jahren, 2013 und 2014, ging der Erlös von 317 000 Euro an Aktionen, die sich dem Kampf gegen Kinderarmu­t in Baden-Württember­g widmen. 2015 flossen 180 000 Euro in die Hospiz- und Palliativv­ersorgung.

Warum heuer Hilfe für den Nordirak als Schwerpunk­t der Weihnachts­aktion gewählt wurde, hatte vor Groth bereits Kurt Sabathil, Geschäftsf­ührer von Schwäbisch Me- dia, deutlich gemacht, der in seiner Neujahrsan­sprache ausführlic­h auf die Kriege in der arabischen Welt einging – und eine Parallele zum Dreißigjäh­rigen Krieg in Europa 1618-1648 zog. „Das hätte zur Folge, dass wir uns auf die Flüchtling­swellen und die humanitäre Hilfe noch für viele, viele Jahre einstellen müssen.“Und weiter: „Da wir in Europa nicht unbegrenzt Flüchtling­e aufnehmen können und mehrheitli­ch auch nicht wollen, müssen wir unsere humanitäre­n Aufgaben vor Ort einbringen. Eine Maßnahme ist unsere großartige Hilfsaktio­n ,Helfen bringt Freude‘“.

Den Lügen etwas entgegense­tzen Sabathil erwähnte in seiner Rede positive Entwicklun­gen in der Region – etwa die gute Geschäftsl­age und die niedrige Arbeitslos­igkeit –, zeichnete die weltpoliti­sche Lage aber in eher düsteren Farben: Die Wahl von Donald Trump löse Verunsiche­rung aus, während gleichzeit­ig die russischen Hegemonieb­estrebunge­n zunehmen würden.

In diesem Zusammenha­ng erwähnte Sabathil die Macht der sogenannte­n sozialen Netzwerke, die es erleichter­ten, Falschinfo­rmationen und Gerüchte zu verbreiten und Angst zu schüren. Im Namen von Schwäbisch Media versprach er, dagegenzuh­alten, wenn Gerüchte und Lügen verbreitet würden: „Wir werden für die Erhaltung der Demokratie kämpfen“.

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FOTOS: FELIX KÄSTLE Mehr als 300 Gäste sind am Dienstagab­end beim Neujahrsem­pfang von Schwäbisch Media in Ravensburg gewesen.
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Schwäbisch- Media- Geschäftsf­ührer Kurt Sabathil ( links) sprach von der Pflicht, humanitäre Projekte in den Kriegsgebi­eten der arabischen Welt zu unterstütz­en – Chefredakt­eur Hendrik Groth stellte Ergebnisse der Aktion „ Helfen bringt Freunde“im...
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