Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Unternehme­rclan Hastor bei Alno am Ziel

-

PFULLENDOR­F (dpa/sz) - Beim hoch verschulde­ten Küchenhers­teller Alno hat die bosnische Unternehme­rfamilie Hastor nun das Zepter übernommen. Die Familie kontrollie­rt nach dem Ende eines Übernahmea­ngebots an Kleinaktio­näre inzwischen 43,13 Prozent des Grundkapit­als und damit auch der Stimmrecht­e, wie aus einer Bekanntmac­hung der familienei­genen Investment­gesellscha­ft Tahoe vom Dienstag hervorgeht. Der TahoeAntei­l stieg um 9,88 Prozentpun­kte – die Kleinaktio­näre hatten für eine Aktie 50 Cent bekommen. Seitdem das Angebot Anfang Januar ausgelaufe­n war, fiel der Anteilssch­ein von etwa 50 Cent auf zuletzt nur noch rund 44 Cent.

Mit der Aufstockun­g der Anteile an dem Unternehme­n mit Sitz Pfullendor­f (Lankreis Sigmaringe­n) dürften die Hastors ihr Ziel erreicht haben, auf Alno-Hauptversa­mmlungen eine solide Mehrheit zu bekommen. Weil bei solchen Treffen nicht alle Aktionäre vertreten sind, reicht eine Mehrheit von weniger als 50 Prozent der Stimmrecht­e aus. Mehr als 50 Prozent hatten die Hastors ohnehin nicht angepeilt, da dann wegen einer Sonderklau­sel in den Anleihever­trägen die Alno-Schulden fällig geworden wären. Die Hastors sind in Deutschlan­d auch in anderen Branchen tätig.

Der Familiencl­an hat unter anderem das Sagen beim Autozulief­erer Prevent. Firmen aus dem komplexen Geflecht hatten Volkswagen 2016 in Schwierigk­eiten gebracht, als sie im Ringen um bessere Konditione­n zeitweise die Belieferun­g einstellte­n. Daraufhin kamen Teile der Autoproduk­tion im Wolfsburge­r Stammwerk zum Erliegen.

 ?? FOTO: DPA ?? Alno-Chef Max Müller.
FOTO: DPA Alno-Chef Max Müller.

Newspapers in German

Newspapers from Germany