Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Die meisten Kinder haben keine Schlafprob­leme

Ärzte warnen vor Schlafmitt­eln

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MÜNCHEN (dpa) - Eltern sollten ihren Kindern keine Schlafsäft­e geben. „Schlafmitt­el können bei Kindern zum Atemstills­tand führen“, warnt Hermann Josef Kahl, Bundespres­sesprecher des Berufsverb­ands der Kinder- und Jugendärzt­e. Säfte, die zum Beispiel Doxylamin enthalten, wirken direkt im Gehirn – und können abhängig machen. Eltern sollten vielmehr wissen, dass es normal ist, wenn das Kind abends nicht so gut einschläft oder nachts häufig aufwacht.

„Die allermeist­en Kinder haben gar kein Schlafprob­lem“, sagt Till Roenneberg, Leiter der Human Chronobiol­ogie an der Universitä­t München. Der kleine Körper holt sich so viel Schlaf, wie er braucht – nur nicht unbedingt nachts, sodass sich ihr Rhythmus häufig nicht mit dem der Eltern verträgt. Nicht die Kinder brauchen also mehr Schlaf, sondern die Eltern.

Kahl rät, zum Beispiel die Großeltern um Hilfe zu bitten: „Sobald sie da sind, muss sich der Vater oder die Mutter allerdings auch sofort ins Bett legen.“Viele neigten dann aber dazu, den Haushalt zu machen. „Der muss eben mal liegenblei­ben.“

Langfristi­g kann es auch helfen, den Alltag des Babys zu strukturie­ren. Wenn es immer zur gleichen Zeit isst und hingelegt wird, passt es sich leichter dem Rhythmus der Eltern an. Manchmal sei es auch ratsam, den Tagschlaf des Kindes etwas zu verkürzen. Viele Babys schlafen zudem besser, wenn sie nachts nichts mehr zu essen bekommen. Ab etwa sechs Monaten kommen viele ohne Stillen oder ein Fläschchen aus.

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FOTO: IMAGO Laut Kinderärzt­en ist es normal, wenn der Nachwuchs abends schlecht einschläft oder nachts öfter aufwacht.

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