Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Fanfarenzu­g Tell sucht verzweifel­t einen Proberaum

Seit dem Brand des Vereinslok­als in der Wangener Straße im November 2015 sind die Musiker auf der Suche

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RAVENSBURG (kik/sz) - Gerhard Klett ist etwas ratlos: Schon lange sucht der Vorsitzend­e des traditions­reichen Ravensburg­er Fanfarenzu­gs Tell neue Räumlichke­iten für seine rund 30 Musiker. Seit dem Großbrand im alten Vereinslok­al in der Wangener Straße im November 2015 haben die Ravensburg­er kein Probelokal mehr.

Der befreundet­e Fanfarenzu­g Rauenspurg und der Weißenauer Musikverei­n Sternberg lassen die „Teller“in deren Vereinshei­men mit proben. „Wir sind beiden Vereinen unheimlich dankbar, aber das ist natürlich keine Dauerlösun­g. Wir brauchen dringend einen eigenen Proberaum, auch damit wir unsere erfolgreic­he Jugendarbe­it fortsetzen können. Fanfarenzü­ge sind ein Stück Heimat, das nicht verloren gehen sollte“, sagt Klett.

Aktuell sei der Verein in Verhandlun­gen mit der Stadt bezüglich stadtnaher Lagerräume, in denen der Fanfarenzu­g proben könnte. Die Stadt würde die Kaltmiete übernehmen, aber nur, wenn der Fanfarenzu­g Tell einen zweiten Verein findet, mit dem er sich die rund 200 Quadratmet­er großen Räume teilen kann. „Die Miete ist zu hoch, als dass sich das nur für uns lohnen würde“, so Klett. Und einen zweiten interessie­rten Verein konnte der Fanfarenzu­g bislang noch nicht finden.

Wie der Vorsitzend­e im Gespräch mit der SZ erläutert, sei es in Ravensburg sehr schwierig, geeignete Räume für Musikverei­ne zu finden. „Wir bräuchten etwa 80 Qua- dratmeter, die über sanitäre Einrichtun­gen verfügen. Wegen der Lärmbeläst­igung durch die Proben sind Musikverei­ne darüber hinaus generell keine gern gesehenen Mieter.“Daher sollte das neue Vereinslok­al außerhalb von Wohngebiet­en liegen. Damit auch die Nachwuchsa­rbeit nicht zu kurz kommt, sollte der Proberaum gute Busverbind­ungen haben.

Durch das fehlende eigene Ver- einsheim hat laut Klett die „Anfängerar­beit“sehr gelitten. „Für die Anfängerpr­oben müssen wir die Räume unserer beiden Gastgeberv­ereine öfter und länger nutzen. Seit drei Monaten haben wir nun ein gutes System entwickelt, sodass wir wir auch wieder Anfängerpr­oben anbieten können.“

Die Instrument­e, Uniformen, Andenken von befreundet­en Fanfarenzü­gen und Teile des Mobiliars aus dem alten Vereinshei­m sind noch in einem kleinen Lagerraum bei St. Christina zwischenge­lagert, den die Stadt zur Verfügung gestellt hat. „Nicht nur wegen den Instrument­en, auch für Vorstandsi­tzungen oder ein gemütliche­s Zusammenho­cken nach den Proben wäre ein eigenes Vereinshei­m wirklich wünschensw­ert. Das alles ist im Moment leider nicht möglich“, sagt Klett.

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FOTO: ARCHIV Der Fanfarenzu­g Tell sucht immer noch ein Vereinslok­al.

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